
Team kirchlicher Sozialstation Diez spendet für Flutopfer
1431 Euro an Ralf Heil von der Hochwasserhilfe Aar-Einrich übergeben
DIEZ/RHEIN-LAHN. (25. November 2021) Genau 1431 Euro haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchlichen Sozialstation in Diez gespendet, um damit Familien im Ahrtal zu unterstützen. Sie übergaben das Geld an Ralf Heil, den Organisationsleiter der Hochwasserhilfe Aar-Einrich. Unter dem Motto „Die Aar hilft der Ahr“ hat sich die Initiative zur Aufgabe gemacht, auch über Patenfamilien den Wiederaufbau im Katastrophengebiet zu unterstützen.
„Da ist etwa eine Familie mit drei Kindern, die nicht mehr ins Haus einziehen kann, weil zunächst einmal das vollkommen mit Öl konterminierte Erdreich komplett ausgetauscht werden muss“, nennt Heil dem Team der Sozialstation ein ganz praktisches Beispiel für die Herausforderungen, die sowohl viel Zeit als auch Geld kosten. Gleichzeitig dankte Heil nicht nur den Mitarbeitenden der Station für die Spende. Er lobte deren eigenen Einsatz für die heimische Region in den Verbandsgemeinden Diez und Aar-Einrich unter den herausfordernden Pandemie-Bedingungen und -Auflagen: „Ihr macht einen tollen Job und ich bin froh, dass es euch alle gibt“. (bcm)
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Das Team der Kirchlichen Sozialstation Diez spendet 1431 Euro für die Flutopfer im Ahrtal. Ralf Heil, Organisationsleiter der Hochwasserhilfe Aar-Einrich nahm das Geld entgegen. Foto: Matern
Teamgeist und Freude an häuslicher Pflege standen immer obenan
Leiterin kirchlicher Sozialstation in Diez Evelin Scheffler geht nach 37 Dienstjahren in den Ruhestand
DIEZ/RHEIN-LAHN. (21. März 2022) Auf eine bereichernde und viel Freude schenkende Zeit blickt Evelin Scheffler zurück. Die Leiterin der Kirchlichen Sozialstation Diez (KSS) hat nach dort 37 Dienstjahren in diesem Monat ihren Ruhestand angetreten.
Ihre Berufswahl war mehr Zufall, aber heute ist sie sehr dankbar dafür: „Pflegebedürftige und kranke Menschen in ihrer häuslichen Umgebung zu betreuen bis hin zur Palliativpflege in den eigenen vier Wänden, ist für mich zu einer Herzenssache geworden“, blickt Evelin Scheffler zurück und hofft, dass Staat und Diakonie in ihrem Bemühen nicht nachlassen, dass Menschen so lange irgend möglich zuhause versorgt werden können. Auch wenn man manche Not in den Familien sehe, „ich hab das immer als Bereicherung empfunden“, sagt sie. „Das war so das richtige Leben, das man bei den Hausbesuchen erfahren hat.“ Dabei sprang sie wie zuletzt in der Corona-Pandemie auch nach der Übernahme der Pflegedienstleitung immer wieder selbst in die Bresche.
Aber als Leiterin der Station stiegen vor 20 Jahren auch die Herausforderungen an die künftige Pensionärin. „Ich hab das nie als Belastung, sondern immer als Herausforderung angesehen“, sagt Scheffler. „Es war eine sehr bunte Zeit mit vielen Farben“, zieht sie Bilanz. Mit Verve und guter Laune trommelte sie für die Station und immer neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Teamgeist war ihr immer wichtig. „Die Chemie muss stimmen, und dann müssen die Mitarbeiter auch wissen und spüren, dass die Leitung hinter ihnen steht, ihre Probleme ernst nimmt und versteht“, sagt die Holzheimerin. Spannend und interessant fand sie auch stets die Arbeit mit Pflegeschülern. Dass es bei 80 Angestellten auch mal knirscht, bleibt nicht aus. „Da ist wichtig, ein positives privates Umfeld zu haben wie meinem Ehemann und gute Freundinnen.“ Dass sie für ein prima Arbeitsklima sorgte, in dem sich Mitarbeitende wohlfühlen, beweisen die vielen langjährigen Dienstjubiläen. „Die Station hat einen guten Ruf, auch was die familienfreundlichen Arbeitszeit-Modelle anbelangt.“ Picknicks, Weihnachtsfeiern, Wanderungen und Sommerfeste stärkten zudem unter anderem den Teamgeist der immer größer werdenden Station. „Ich denke, ich habe viel Glück gehabt, dass wir ein so tolles Team waren in allen Bereichen.“
Und das beschränkte sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur auf die häusliche Pflege, die immer im Mittelpunkt steht. Ein offenes Ohr, um Menschen in der Beratung die richtige Hilfe anzubieten, die sie brauchen, war ihr ebenfalls wichtig. Dass die Station zu einem festen Begriff in Sachen Pflege in den Verbandsgemeinden Aar-Einrich und Diez geworden ist, verdankt sie Schefflers Einsatz, ihrem Ideenreichtum und einem breiten Netzwerk an Kontakten, das sie sich in der Region aufgebaut hat. Sie rief die Pflegewerkstatt ins Leben, sorgte für einen Stützpunkt in Katzenelnbogen, baute das Essen auf Rädern weiter aus, managte Alltagsbetreuer und veranstaltete anschauliche Ausstellungen in Sachen boomender Pflege.
Auch neue Wege waren ihr nicht fremd: „Stillstand ist auch für die Sozialstation Rückschritt“. Erst im vergangenen Dezember organisierte sie ein „Speed-Dating“ für neue Pflegekräfte. Vor einem Mitarbeitermangel blieb die Pflegedienstleiterin immer verschont. Allein in diesem Jahr wurden wieder fünf neue und junge Fachkräfte eingestellt. „Es hat einfach riesigen Spaß gemacht, Neues auszuprobieren“. Bei Problemen suchte sie nach pragmatischen Lösungen. Aktuelles praktisches Beispiel: Um genügend Gesichtsmasken fürs Team in der Anfangszeit der Pandemie zu bekommen, organisierte sie die über private Kontakte. Überhaupt hat ihre begeisternde Art unzählige Menschen für die Sozialstation begeistert.
In „normalen“ Zeiten wäre manche Halle für eine gebührende Abschiedsfeier wohl zu klein. Doch aufgrund der Pandemie muss diese in kleinerem Rahmen ausfallen. Und was wünscht sich Scheffler für ihren Ruhestand? „Jetzt will ich alles ausleben, woran ich bislang nur dran knabbern konnte“, schmunzelt sie. Bernd-Christoph Matern