Der Glücksspielsucht im Internet vorbeugen
Regionale Fachstelle in Bad Ems beteiligt sich an bundesweitem Aktionstag mit telefonischer Beratung
RHEIN-LAHN. (18. September 2019) Im Rahmen des diesjährigen bundesweiten Aktionstages Glücksspielsucht am Mittwoch, 25. September, veranstaltet die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG) in Kooperation mit den Regionalen Fachstellen für Glücksspielsucht im Land eine Telefonsprechstunde, in der Fragen rund um das Thema Glücksspielsucht beantwortet werden. Auch Werner Müß von der Fachstelle Glücksspielsucht in Bad Ems beim Diakonischen Werk Rhein-Lahn steht an diesem Tag zwischen 10 und 12 Uhr telefonisch Rede und Antwort.
Das Schwerpunktthema des bundesweiten Aktionstages Glücksspielsucht ist in diesem Jahr das Online-Glücksspiel, das bis auf wenige Ausnahmen illegal ist. Laut Schätzungen der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) wurden 2017 rund 80 Prozent der Bruttospielerträge dieses verbotenen Geschäfts (knapp 2,6 Milliarden Euro) über den Vertriebsweg Internet erwirtschaftet. Online-Casinos erzielten dabei mit 1,290 Milliarden Euro den höchsten Ertrag. „Die dauerhafte Verfügbarkeit von Online-Glücksspiel führt zu einem höheren Suchtpotenzial, wobei auch der Jugendschutz kaum noch zu gewährleisten ist“, so Werner Müß.
Die Regionalen Fachstellen Koblenz und Bad Ems führen die diesjährige Telefonaktion gemeinsam durch. Die Fachstelle Bad Ems befindet sich in Trägerschaft des Diakonischen Werkes Rhein-Lahn, Am alten Rathaus 1 in 56130 Bad Ems. Das Angebot der Beratungsstelle umfasst die Beratung und Information von Betroffenen und deren Angehörigen sowie bei Bedarf die Weitervermittlung in ambulante oder stationäre Rehabilitation und in Selbsthilfegruppen. Ein weiteres Angebot sind Präventionsmaßnahmen für Schulen, Jugendgruppen oder ähnliches. Alle Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht.
Um Betroffenen, Angehörigen und Interessierten im Rahmen des diesjährigen Aktionstages die Möglichkeit zu geben, sich anonym bezüglich der Erkrankung und der Behandlungsmöglichkeiten zu informieren, stehen die Mitarbeiter der Regionalen Fachstellen Koblenz und Bad Ems von 10 bis 12 Uhr telefonisch unter folgender Telefonnummer zur Verfügung: 02603-962336.
Es können alle Fragen rund um das Thema Glücksspielsucht gestellt werden. Bei anderen Fragen auch über den Aktionstag hinaus können sich Ratsuchende im Rhein-Lahn-Kreis an das Diakonische Werk Rhein-Lahn wenden und zwar an Werner Müß von der regionalen Fachstelle Glücksspielsucht unter Telefon 02603-962336 oder E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


„In der Nachbarschaft sind wir nicht heiratsfähig“, brachte die Bad Emser Gemeindepfarrerin Lieve Van den Ameele die Problematik auf den Punkt, als der Antrag ihrer Kirchengemeinde während der Frühjahrstagung der Dekanatssynode in Nassau beraten wurde. Das Bad Emser Gotteshaus sei dabei nur ein Beispiel für andere Kirchengebäude in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), bei denen Größe und der damit verbundene Erhaltungsaufwand zu einer finanziellen Schieflage des Nachbarschaftsraums führen kann.

BAD EMS/RHEIN-LAHN. (6. März 2025) „Wir drehen uns im Kreis“ war einer der mehrfach gemachten Sätze, die jetzt bei einer Ortsbesichtigung des Bundestagsabgeordneten Thorsten Rudolph in der Kaiser-Wilhelm-Kirche in Bad Ems zu hören waren. Das Gotteshaus ist bereits seit 2017 geschlossen, weil der Untergrund, auf den es zu Zeiten seines Namensgebers gebaut wurde, nicht sicher ist, wie aufwendige Untersuchungen schon 2019 gezeigt haben. Um 8 Zentimeter hatte sich das Gebäude gen Lahn hin geneigt. Noch steht die Kirchengemeinde als Eigentümerin der Kirche in der Verantwortung auch was die Verkehrssicherungspflicht anbelangt. Wie es weitergehen soll, ist fraglich. Unter Federführung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) laufen noch die Voruntersuchungen, um herauszufinden, wie das Gebäude stabilisiert werden kann.
Wie schon sein christdemokratischer Bundestagskollege Josef Oster vor einigen Jahren, erläuterte auch Rudolph die staatlichen Fördermöglichkeiten für eine Sanierung. Allein über ein Denkmalschutz-Sonderprogramm könnten schon 50 Prozent der Kosten abgedeckt werden. Es gebe auch noch andere Fördertöpfe. Gelder könnten auch für mehrere Bauabschnitte beantragt werden, etwa zuerst für die Sicherung des Untergrundes, dann die der Kirche. Doch zunächst bedürfe es eines Gutachtens, das die Schäden ausweist und aus dem die geschätzten Kosten einer Sanierung hervorgehen. „Diese Hausaufgaben in Form eines Kostenplans müssen natürlich gemacht werden“, erklärte Rudolph, dann könne man sich um die Finanzierung kümmern.
Dass die Kirchengemeinde das nicht leisten kann, hatte sie schon in einem Brandbrief an die Kirchenleitung 2019 zum Ausdruck gebracht. „Wir drehen uns immer wieder im Kreis“, erklärte Gemeindepfarrerin Lieve Van den Ameele dem Politiker und erinnerte an Nutzungskonzepte, die seit 2018 bereits erarbeitet wurden. Aktuell erschwere die offene Frage der Sanierung die Verhandlungen in der evangelischen Nachbarschaft Rhein-Lahn-Eck, der Bad Ems angehört. „Wir sind nicht heiratsfähig“, brachte die Theologin das Problem auf den Punkt. Über die Dekanatssynode soll deshalb jetzt ein Antrag an die Landeskirche gestellt werden, Kirchengebäude mit einem besonderen Finanz- und Arbeitsbedarf wie bei der Kaiser-Wilhelm-Kirche aus der Masse der Gebäude herauszunehmen, über deren Erhalt und Einstufung gerade innerhalb des Dekanats und der Nachbarschaften beraten wird. Bernd-Christoph Matern