
Mit Frauen von den Cookinseln verbunden
Ökumenischer Weltgebetstag wurde im ganzen Rhein-Lahn-Kreis bunt und fantasievoll gefeiert
RHEIN-LAHN. (19. März 2025) „Oro mai“ erklang es aus den Gotteshäusern und Gemeindehäusern im ganzen Rhein-Lahn-Kreis, als jetzt wieder ökumenisch Weltgebetstag gefeiert wurde. Die zwei Worte stammen aus der Sprache der Maori, den Ureinwohnern Neuseelands, und bedeutet so viel wie „Kommt und seht!“. Zu sehen gab es reichlich in den ökumenischen Treffen, die diesmal die Cookinseln im Südpazifik in den Fokus rückten.
Die Liturgie unter dem Motto „Wunderbar geschaffen“ hatten die Inselbewohnerinnen zusammengestellt. Sie war nicht nur von einer bunten Auswahl an Liedern geprägt, sondern auch von Gebeten und vielen Informationen über Leben, Sorgen und Freuden, die den Alltag der Frauen auf den insgesamt 15 Inseln bestimmen.
In Verbundenheit mit ihnen hatten die Vorbereitungsteams auch die Gebetsorte im Rhein-Lahn-Kreis geschmückt, sich bunt gewandet und hier und da nach dem
Gottesdienst noch leckere Gerichte kredenzt, die auf Rezepten von den Cookinseln basieren.
Zu den Fotos:
Bunt ging es zu beim diesjährigen Weltgebetstag, der in diesem Jahr den Alltag der Frauen von den Cookinseln in den Mittelpunkt rückt. Die Fotos stammen vo den ökumenischen Feiern in Singhofen und Miehlen. Fotos: Matern, Kirchengemeinde

Leben von Palästinenserinnen steht im Fokus
In Vorbereitungstreffen in Diez und Lahnstein für Weltgebetstag ist auch Gewalt im Gazastreifen Thema
RHEIN-LAHN. (5. Februar 2024) In zwei Vorbereitungstreffen in Altendiez und Lahnstein zum diesjährigen Weltgebetstag Anfang März haben sich katholische und evangelische Vertreterinnen aus den Gemeinden im Gebiet des Dekanats Nassauer Land intensiv mit dem Alltag der Frauen in Palästina beschäftigt. Dass der Blick auf das Land im Gazastreifen nach dem grausamen Terrorangriff auf Israel im Oktober überhaupt beibehalten wurde, war nicht unumstritten und ein Kraftakt des Deutschen Komitees. Dieses hatte die Gottesdienstmaterialien noch einmal aktualisiert und mit Erläuterungen versehen, die jetzt während der Vorbereitungen ausführlich vorgestellt und diskutiert wurden.
Das WGT-Motto „Informiert beten“ hatte in den beiden Treffen im Rhein-Lahn-Kreis besonderes Gewicht. „Wann, wenn nicht jetzt sollten christliche Frauen aller Konfessionen sich weltweit zu Gottesdienst und Gebet, zu Klage und Schweigen, zu inständigem Bitten um Frieden versammeln?“, heißt es im Vorwort der Gottesdienstordnung. Die internationale WGT-Konferenz hatte Palästina bereits 2017 ausgewählt. Die Gottesdienste in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen jetzt unter dem Motto „...durch das Band des Friedens“. Das Gemälde einer palästinensischen Künstlerin, das den Vorwurf auslöste, Hamas-freundlich zu sein, wird zum Bewerben des Tages und auf den Titelblättern der Liturgie-Hefte nicht verwendet.
In Einzelgruppen bekamen die mehr als 50 anwesenden Multiplikatorinnen aus den Kirchengemeinden des Rhein-Lahn-Kreis Gelegenheit, sich über die Situation im Gazastreifen und das Verhältnis zwischen Israel und Palästina auszutauschen, was ausführlich getan wurde. „Land und Leute im Heiligen Land“ war der Vorbereitungspunkt überschrieben, der mit dem Leben der Frauen in Palästina vertrauter machte. In Bibelarbeiten wurde das für Deutschland ausgewählte Motto in den Mittelpunkt gestellt. Es stammt aus dem Brief des Apostel Paulus an die Epheser, der dazu auffordert, einander in Liebe und Gerechtigkeit zu ertragen.
Es blieb aber auch wie in den Vorjahren Zeit, Ideen für die Gestaltung der Versammlungsräume vorzustellen und die Lieder aus der Liturgie einzustudieren, die in Deutsch und teilweise auch Arabisch gesungen werden können. „Yarabba ssalami amter alaynassalam“ ist ein Beispiel, was übersetzt heißt „Du Gott des Friedens, gieß deinen Frieden auf uns“. Und das Titellied „Durch das Band des Friedens“ erklang, in dem um die Überwindung von Trennendem, schmerzhaftem Streit und Gewalt gebeten wird.
In der Mittagspause wurden Spezialitäten nach Back- und Kochrezepten aus Palästina probiert. In vielen Gemeinden werden solche in den ökumenischen Feiern zum Weltgebetstag am Freitag, 1. März angeboten, um sich dabei nach dem Gottesdienst noch auszutauschen. Nicht zum ersten Mal steht das Land im Weltgebetstags-Fokus. Schon 1994 hatten Palästinenserinnen christlichen Glaubens dazu eingeladen.
Der Weltgebetstag ist die älteste und größte ökumenische Basis-Bewegung weltweit. Jedes Jahr am ersten Freitag im März laden christliche Frauen dazu ein, sich dem Gebet für Frieden und Gerechtigkeit anzuschließen. Mehr als eine Million Menschen folgten dieser Einladung im vergangenen Jahr und feierten in mehr als 25.000 Gottesdiensten in 146 Ländern und 91 Sprachen den Weltgebetstag. Mehr als1000 Frauen beteiligen sich im Rhein-Lahn-Kreis alljährlich an den Gebetstreffen in Kirchen und Gemeindehäusern. Bernd-Christoph Matern
Die Zeiten der Weltgebetstag-Gottesdienste am 1. März können Sie bei Ihren Kirchengemeinden erfragen. Eine Zusammenstellung mit den Anfangszeiten in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau finden Sie hier.
Zu den Fotos:
Das Leben der Frauen in Palästina steht im Mittelpunkt des diesjährigen Weltgebetstags. In Vorbereitungstreffen in Altendiez und Lahnstein gab es Anregungen für die Gestaltung der ökumenischen Feiern. Fotos: Nicolé Fischer/Sabine Güntner