Atemlose Momente und beeindruckende Begegnungen
Worte des Abschieds vom scheidenden Propst Dr. Klaus-Volker Schütz
MAINZ/RHEIN-LAHN. (26. August 2022) Mit einem Festgottesdienst wird Propst Dr. Klaus-Volker Schütz am Freitag, 16. September um 17 Uhr aus dem aktiven Dienst verabschiedet und seine Nachfolgerin Pfarrerin Henriette Crüwell als Pröpstin für die Propstei Rheinhessen und das Nassauer Land ins Amt eingeführt. In einem persönlichen Schreiben hat er an seine 22-jährige Dienstzeit als Propst und Mitglied der Kirchenleitung der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) erinnert. Zunächst nur für die Propstei Rheinhessen zuständig, trug er nach einer Propsteireform seit dem 1. Oktober 2017 auch Verantwortung fürs Dekanat Nassauer Land.
Seine Amtszeit, die im April 2000 begann, sei von vielen Umbrüchen geprägt gewesen. Als ein Highlight seiner Amtszeit beschreibt Schütz die Debatte der Kirchensynode um die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare im Jahr 2013. „Für mich war dieses jahrelange Ringen das Glanzstück einer synodal verfassten Kirche, die sich jenseits eines kirchenleitenden Lehramts um den rechten geistlichen
Weg bemüht“, schreibt Schütz. Er erinnert dankbar an die Begegnungen mit vielen interessanten Menschen etwa an den Buß- und Bettagen zu aktuellen Themen wie mit Jürgen Klopp 2007, als es um Sieg und Niederlagen im Leben ging, mit Heiner Geißler, der über Leben und Arbeiten in einer alternden Gesellschaft sprach oder auch mit Karl Kardinal Lehmann, den er als beeindruckende Persönlichkeit in Erinnerung behält.
Auch im Dekanat Nassauer Land war Schütz in den vergangeen vier Jahren oft zu Gast, sei es bei Tagungen der Synode, Ordinationen, Verabschiedungen in den Ruhestand, bei Jubiläen, aber auch bei Fortbildungen sowie der Impulspost „Trauer mit mir“, die in der Propstei Rheinhessen und Nassauer Land federführend vom Dekanat Nassauer Land konzipiert wurde und unter anderem zu einem eindrücklichen Gottesdienst mit Musik in die Rundkirche nach Oberneisen führte.

Viel habe ihm daran gelegen, dass Pfarrerinnen und Pfarrer durch entsprechende Fortbildungen und Studienreisen nicht in den Turbulenzen ihrer Alltagspraxis stecken bleiben und „dass immer einmal wieder miteinander die Luft der Theologie als Wissenschaft geatmet werden“ konnte. „Ich bin Gott dankbar für die Zeit, die ich hatte. Sie war befriedigend und herausfordernd für mich. Begegnungen und Aufgaben haben mein Leben bereichert, oft aber auch in einem hohen Tempo gehalten.“, schreibt Schütz und dankt für die viele Unterstützung, die er erlebt habe von Haupt- und Ehrenamtlichen, Dekaninnen und Dekanen der Region sowie von den Vorsitzenden der Dekanatssynodalvorstände.
„Was immer wir auch tun – in allem soll Gott zur Ehre kommen, damit wir neues Land gewinnen und es voran geht mit uns“, so Schütz. Sein persönlicher Abschiedsbrief endet mit den Worten: „Alte Geschichten werden zu erzählen und neue zu schreiben sein. Glaube heißt, in dieser Sehnsucht zu bleiben und zu wissen: Gott geht mit“. (bcm)
Hier können Sie Schütz' Worte zum Abschied im Original herunterladen.
Zu den Fotos:
Seit Oktober 2017 war Propst Dr. Klaus-Volker Schütz zu unterschiedlichsten Anlässen immer wieder Gast im Dekamat Nassauer Land, zu Synoden, Ordinationen, Pensionierungen, Fortbildungen oder Aktionen wie der Impulspost „Trauer mit mir“. Fotos: Bernd-Christoph Matern




Das Gute ausfindig zu machen, dazu lieferte bereits die Eröffnungsandacht gute Impulse, zu der Fabian Stoll und Lara Holzhäuser als Moderationsduo begrüßten. „Im Supermarkt kann man leicht durchprüfen, was einem gefällt“, leitete der Altendiezer Gemeindepfarrer Lukas Hille die Jugendlichen seine Gedanken ein. „Aber was ist in mir drin das Gute?“, fragte er in die große Runde. Da orientiere man sich meistens an dem, was andere über einen denken oder erwarten, wobei die Erwartungen ja auch oft unterschiedlich seien. „Ich bin hier nur gut, wenn ich so oder so bin“, holte er die Teenager mit seinen eigenen Erfahrungen aus der Jugendzeit in ihrem Alltag ab. „Ihr dürft selbst prüfen, was an Euch gut ist“, sprach er dem jungen Publikum Mut zu, sich ans Prüfen zu begeben, das durchaus schwieriger sei als die Wahl der richtigen Chips im Supermarkt. „Bei mir war es die Kirche, bei Euch kann es etwas anderes sein.“
In Musik verpackt steuerten Philipp Matzat, Nora Minor und Marie Rosenbach die passende Texte in Liedern bei und taten dies auch noch einmal zum Abschluss des Treffens.
Symbole für Lebensziele auf einer Scheibe zu platzieren, ohne dass sie runterfallen. Im übertragenen Sinn wurde nicht nur dort spielerisch darüber nachgedacht, was das Leben im Gleichgewicht hält. „Was wirft uns aus der Bahn? Was gibt es Positives?“ waren Schlüsselfragen, dem Guten auf die Spur zu kommen. Auch Rechte von Kindern und Jugendlichen wurden in den Fokus gerückt und darüber aufgeklärt. Außerdem gab es Kinoatmosphäre mit Popcorn zu erleben. Großgeschrieben waren Stationen, wo der Gemeinschaftssinn in nächster Nähe wie der Welt aufgegriffen wurde, auch beim Tanzen oder dem 3-er-Skilauf auf der Wiese.