Zu Advent und Weihnachten 2021
Wir bleiben mit- und füreinander auf dem Weg
Gedanken von Dekanin Renate Weigel
RHEIN-LAHN. (21. Dezember 2021) Noch drei Tage, bis die Weihnachtszeit beginnt. In einem vom Corona-Virus geprägten Alltag hat die Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Renate Weigel die folgenden Zeilen geschrieben:
Solange ich denken kann, habe ich die Hoffnung, dass der morgige Tag besser wird. Nächste Woche wird es ruhiger! Und im neuen Jahr werde ich weiser, gelassener und besser leben! Offensichtlich irritiert es mich nicht nachhaltig, dass diese Hoffnung im Alltag regelmäßig auf der Strecke bleibt. Wie ein Steh-Auf-Frauchen ist sie immer wieder da.
Das Corona-Virus stört diese Hoffnungsdynamik. Wir versuchen schon so lange alles dafür zu tun, dass es zurückweicht. Aber Corona entzieht sich, entwickelt neue Varianten, durchbricht unsere Sicherungssysteme. Das macht müde.
Abends lese ich das Buch „Oliven und Asche“ (2017). International renommierte Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind für eine Zeit in die Gebiete der Palästinenser gegangen und haben anschließend aufgeschrieben, was sie erlebt haben. Die Situation der Menschen hinter der Mauer in Israel bewegt sich schon seit Jahren nicht mehr. Alltägliche Demütigungen machen mürbe und oder aggressiv. Kinder und Jugendliche haben keine Perspektive. Die Welt blickt, wenn überhaupt, relativ gleichgültig auf die Situation. Was soll man auch tun?
Neben den Motiven von Banksy – gelobt sei er! – findet sich auf Häuser- und Grenzmauern häufiger das arabische Wort „sumud“. „Sumud“ bedeutet: Wir weichen nicht! Wir bleiben hier! Trotz allem bleiben wir hier!
Den Gedanken kennen wir auch aus der Bibel: „Dennoch bleibe ich stets an dir.“ (Psalm 73). Angesichts von Corona gilt „sumud“: Wir bleiben! Wir bleiben Christenmenschen. Wir bleiben in der Kirche. Wir bleiben beauftragt. Wir bleiben miteinander und füreinander auf dem Weg. Wir bleiben im Gebet. Ob es Lockdowns, Durchbrüche, Triagen geben wird, ob die Stimmen der Unzufriedenen im Land immer lauter werden, wir bleiben.
Und wir feiern Weihnachten. Ja, mit Gottes Hilfe!
Gestern entdeckte ich beim Spazierengehen Gänseblümchen am Wegrand. Ein wenig zerzaust blühen sie doch.
Dass wir so verletzlich und kränkbar und vergänglich sind, wussten wir schon. Es gibt nichts festzuhalten. Was ich festhalten kann, ist vergänglich. Was unvergänglich, kann ich sowieso nicht festhalten. Im Übrigen haben wir in den vergangenen Monaten gelebt, geliebt, gearbeitet, gelacht, gebetet … Danke, Gott!
Ich danke auch allen, die in den vergangenen Monaten an irgendeiner Stelle verlässlich da waren, unterstützt und mitgeholfen haben. Danke Ihnen, dass Sie das Handtuch nicht geworfen haben! Wir brauchen einander doch!
Für die nächsten Tage und Wochen wünsche ich Ihnen stille Engel an die Seite.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie Segen erfahren.
Ich wünsche Momente, in denen es genug ist, einfach nur da zu sein.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über Ihnen!
Und wer weiß, vielleicht wird es morgen besser… !
Renate Weigel, Dekanin Nassauer Land
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RHEIN-LAHN. (23. Juli 2021) Was hilft außer Spenden und dem Einsatz vor Ort, wenn Worte fehlen? In vielen evangelischen Kirchengemeinden des Dekanats Nassauer Land wurde heute Abend mit einer Andacht der Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal gedacht. Glocken riefen zum Innehalten auf; im Gebet fühlten sich die Christen im Rhein-Lahn-Kreis mit den Menschen im Krisengebiet verbunden.

„Das sind Menschen, die engagiert Kirche leben“, sagte EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung, als er vergangene Woche in Frankfurt während des Sommergesprächs für Medien den druckfrischen Jahresbericht der Landeskirche vorstellte, in dem mit QR-Codes auf die einzelnen Filmbeiträge hingewiesen wird. Der Film trage auch zu einer Differenzierung in der Wahrnehmung bei. Bei allen Herausforderungen, denen sich die Kirche zu stellen habe, zeigten die Beiträge, was Menschen bewegt, sich für sie zu engagieren und was Kraft hat. Jung: „Wir wissen, es ändert sich viel – und wir packen es an“. 
Der Film ist geschnitten wie eine Collage und kurzweilig zu schauen. In 15 Kapiteln, die alle auch als einzelne Clips aufzurufen sind, entfaltet er die großen Themen der evangelischen Kirche und hinterlässt ein Gespür für die lebendige EKHN. Wer den ganzen Film schaut, gewinnt in knapp 30 Minuten einen guten Überblick, was in der EKHN geschieht und in welchem Geist die Personen handeln. Die Spannbreite reicht von Angeboten für Kinder, Jugendliche, deren Eltern, Frauen, Menschen in besonderen Lebenslagen; die Clips zeigen das diakonische Engagement, die demokratischen Strukturen, die Verantwortung für die Gesellschaft und in der Welt, machen Lust auf Kirchenmusik, in Gottes Dienst das Leben zu feiern und informieren über Ausbildungswege.
DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (26. Dezember 2021) Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf grüßen in einem Video zu Weihnachten 2021 insbesondere alle Mitarbeitenden der Kirche in der durch die Pandemie eher düsteren Zeit. „Viele Menschen in unserer Kirche tragen in der Pandemie das Licht von Bethlehem weiter. Sie geben anderen Hoffnung und Kraft. Für diesen großen Einsatz danken wir von Herzen allen Menschen für ihre Arbeit in Kirche und Diakonie, in Gemeinden und Dekanaten, in Kindertagesstätten, Schulen und Pflegeeinrichtungen, in Krankenhäusern und Hilfsdiensten“, erklärt Volker Jung in dem Videogruß.