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Kirchenpräsidentin: Friedhöfe machen Sterben und Tod sichtbar

An Hinterbliebene denken – Trauerfeiern und -orte erleichtern Abschied und ermöglichen Erinnern

KP CHristianeTietzTalar ekhn bongard DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (23. November 2025) Am heutigen Ewigkeitssonntag wird in den Gottesdiensten der evangelischen Kirchen im Rhein-Lahn-Kreis der Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahres gedacht. Friedhöfe waren seit Jahrhunderten ein öffentlicher Ort, um trauern zu können. In Rheinland-Pfalz hat ein neues Bestattungsgesetz eine Diskussion unter anderem darüber in Gang gesetzt, ob Sterben Privatsache ist oder ob es ein Recht auf öffentliche Trauerorte geben sollte. Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Christiane Tietz beschäftigt sich im folgenden Beitrag mit der Frage, wie hilfreich es für trauernde Menschen ist, öffentliche Trauerorte und -feiern zu haben.

„Rheinland-Pfalz hat seit wenigen Wochen ein neues Bestattungsgesetz. Es hat auch eine Debatte darüber ausgelöst, wie wir heute den Tod verstehen. Die Beobachtung des Dichters Edward Young vor mehr als 300 Jahren ist wohl immer noch zutreffend: „Ein jeder hält einen jeden für sterblich - außer sich selbst.“ Es ist schwer, sich der eigenen Sterblichkeit und Endlichkeit bewusst zu sein. Zwar weiß man theoretisch, dass die eigene Lebenszeit begrenzt ist. Aber auf die persönliche Lebensführung wirkt sich das nur selten aus.

„Bedenken, dass wir sterben müssen“

Der Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud beobachtete später: „Im Grunde glaubt niemand an seinen eigenen Tod“ und lebt, als hätte er ewig Zeit. Selbst wenn man grundsätzlich weiß, dass Menschen sterblich sind, versucht man den Tod aus dem Leben zu verdrängen und ihn totzuschweigen. Freud bemerkte dies 1915, inmitten des Ersten Weltkrieges. Denn die Erfahrung von Krieg, in dem der Tod allgegenwärtig war, machte es unmöglich, den Tod zu verdrängen.

Religionen halten ein Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit wach. Schon das Orakel von Delphi mahnte seine Besucher: Erkenne dich, erkenne deine Sterblichkeit. Im biblischen Psalm 90 formulierte der Beter: „Menschen sind wie Gras, das am Morgen blüht und sprosst und am Abend welkt und verdorrt. Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“

Öffentliche Trauer kann trösten

Die modernen Friedhöfe sind öffentliche Orte, die die Wirklichkeit des Sterbens und des Todes sichtbar halten. Manchmal tut es gut, über einen Friedhof zu gehen und die Namen und Lebensdaten auf den Grabsteinen bewusst wahrzunehmen. Der Name eines Menschen erinnert an die Einmaligkeit seines Lebens und seine besondere Lebensgeschichte, die keiner anderen Geschichte gleicht. An manchen Grabsteinen kann man ablesen, wie sehr die Verstorbene vermisst wird. Das ist schlimm – aber es ist auch schön, weil es zeigt, wie viel Begegnung und Liebe es vorher gab. Wenn ein Leben kurz war, erschrickt man und begreift – zumindest für einen Moment –, wie kostbar jeder einzelne Tag ist.

Nach dem neuen Bestattungsgesetz können Urnen nun im eigenen Garten beigesetzt oder in den großen Flüssen in Rheinland-Pfalz versenkt werden. Die Asche kann außerhalb eines Friedhofs verstreut oder aus ihr kann ein Diamant gepresst werden. Verstorbene müssen nicht mehr auf einem Friedhof beigesetzt werden. Möglich ist solches nur, wenn man dies zu Lebzeiten so festgelegt hat. Bevor man sich dafür entscheidet, könnte es hilfreich sein zu überlegen, was es für andere bedeutet, wenn es wie bei einer Flussbestattung keinen Ort zum Trauern gibt oder wenn durch einen privaten Trauerort der Zugang für andere erschwert wird.

Öffentliche Trauerfeiern sind Gelegenheiten, zusammen mit anderen von einem Verstorbenen Abschied zu nehmen. Zu erleben, dass auch andere um den geliebten Menschen trauern, kann trösten. Erinnerungen auszutauschen an das, was man mit ihm erlebt hat, kann ein Lächeln aufs Gesichts zaubern.

Raum für Hoffnung und Abschied

Kirchliche Trauerfeiern stellen das Leben und Sterben eines Menschen in den Horizont Gottes. Sie blicken auf die vergangene Lebenszeit im Vertrauen, dass die verstorbene Person nun bei Gott ist. Sie bieten Raum, in dieser Hoffnung Abschied zu nehmen. Schwer und doch gut sind dabei Gesten des Abschieds: wenn der Sarg oder die Urne ins Grab hinabgelassen wird – oder wenn man die ersten Schritte vom Grab weggeht. Und gleichzeitig helfen diese Gesten beim Trauern, weil sie spürbar machen: Die Wege des Verstorbenen und meine Wege trennen sich jetzt.

Es ist ein schöner kirchlicher Brauch, am Sonntag vor dem 1. Advent, am Ewigkeitssonntag, die Namen aller im vergangenen Jahr kirchlich bestatteten Menschen im Gottesdienst vorzulesen. Die Angehörigen werden dazu eingeladen. Noch einmal hält man inne und erinnert sich an den Verstorbenen und an das Abschiednehmen bei der kirchlichen Bestattung. Man hört zahlreiche Namen und macht sich bewusst, wie viele Menschen aus der Gemeinde im vergangenen Jahr gestorben sind. Das hilft, auch über die eigene Sterblichkeit nachzudenken.“

Kirchenpräsidentin Prof. Dr. Christiane Tietz

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Tietz: Kirche und Diakonie sind gemeinsam unterwegs

Kirchenpräsidentin im Gespräch mit theologischem Vorstand der Stiftung Scheuern Gerd Biesgen

175JahreInterviewKP BiesgenVV StiftungScheuern NASSAU/RHEIN-LAHN. (24. Juli 2025) In diesem Jahr erinnert die Stiftung Scheuern in Nassau an ihre Gründung vor 175 Jahren. Der theologische Vorstand der Stiftung Pfarrer Gerd Biesgen nahm das zum Anlass, mit der Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Christiane Tietz über Gemeinsamkeiten und Herausforderungen von Kirche und Diakonie zu sprechen. Es sei sehr wichtig, dass Kirche und Diakonie gemeinsam unterwegs sind, „weil uns ja das gleiche Anliegen verbindet, nämlich Nächstenliebe zu den Menschen zu bringen“, erklärt die Theologin in dem Jubiläums-Gespräch, „da gehen wir Hand in Hand“. 

In dem auf YouTube veröffentlichten Video geht es unter anderem um die christliche Basis von Kirche und Diakonie sowie deren Ansehen und Bedeutung in der Gesellschaft. Angesprochen wird außerdem die Frage, inwieweit Mitarbeitende in Diakonie und kirchlichen Arbeitsfeldern noch Mitglied einer christlichen Kirche sein müssen, und schließlich kommen notwendige Wege für ein nachhaltiges Wirtschaften und Agieren der „Unternehmens-Diakonie“ zur Sprache und wie Diakonie und Kirche voneinander und miteinander dabei lernen können.

Hier finden Sie den entsprechenden Beitrag.

Während eines großen Festes zum Geburtstag der Stiftung war Tietz Ende Mai Gast der Stiftung und hielt die Festpredigt des Jubiläumsgottesdienstes. Den entsprechenden Beitrag finden Sie hier.

Mehr Infos zum Jubiläumsjahr finden Sie hier.

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Tietz: Künstlicher Intelligenz nicht zu viel zutrauen

Kirchenpräsidentin predigte am Reformationstag zu KI und dem Ersten Gebot

31102025Reformationsfest09 WIESBADEN/RHEIN-LAHN. (1. November 2025) Beim zentralen Gottesdienst der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zum Reformationstag am gestrigen 31. Oktober hat sich die hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Christiane Tietz in Wiesbaden für einen pragmatischen und zugleich wachsamen Umgang mit dem Thema Künstlich Intelligenz (KI) ausgesprochen.

 „Kaum etwas scheint weiter entfernt von Künstlicher Intelligenz zu sein als die Zehn Gebote des Alten Testaments“, sagte Christiane Tietz in ihrer Predigt in der Wiesbadener Lutherkirche. Sie führte aus, inwieweit sie KI für nützlich, aber auch für problematisch hält, nämlich dann, wenn diese suggeriere, sie sei ein mitfühlendes und vertrauenswürdiges Gegenüber. Erfahrungen mit ChatBots als „Ratgeber“ zeigten, dass die Systeme Empathie vorspielten. Bei einer KI als Gegenüber laufe aber das für das Menschsein so zentrale Vertrauen ins Leere. Im Gegensatz dazu betonte Tietz: „Unser Gott führt uns in die vielleicht anstrengende, aber dem Menschen entsprechende Freiheit, unser Leben selbst zu gestalten. Ganz im Sinne des Ersten Gebotes: ‚Ich bin der Herr dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft geführt habe‘.“

Abschließend warnte Tietz davor, KI zu vertrauen angesichts dessen, dass sie manipulierend eingesetzt werden kann: „Lassen wir uns nicht vormachen, wir hätten es bei KI mit einer naturgemäß ‚guten‘ oder zumindest ‚neutralen‘ Macht zu tun! Lassen wir uns von KI nicht unsere Urteile und ethischen Entscheidungen abnehmen.“

Der Gottesdienst zum Reformationstag stand unter dem Motto „1-0-1-1 [G-o-t-t]?“ – es ging um Künstliche Intelligenz im Zusammenhang mit dem Ersten Gebot.

Orientierung über den Zeitgeist hinaus bieten

31102025Reformationsfest01Die Präses der Kirchensynode, Birgit Pfeiffer, hatte die mehr als 400 Gäste begrüßt. „Wir sehen es als unseren Auftrag, in einer komplex gewordenen Weltlage und Gesellschaft Fragen zu stellen und Orientierung über den Zeitgeist hinaus zu bieten. Es geht darum die Schöpfung zu bewahren, die Schwächsten zu schützen, Gemeinschaft zu bieten und miteinander im Gespräch zu sein, um Gräben zu überwinden“, sagte sie zur Bedeutung der Evangelischen Kirche in der heutigen Zeit.

Viele Akteure beim Reformationsgottesdienst

Weitere Mitwirkende des Gottesdienstes waren Hessen-Nassaus Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf, die Präses der Kirchensynode Birgit Pfeiffer, der neue Landesjugendpfarrer Matthias Braun, Reverend Christopher Easthill, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, der katholische Pfarrer Klaus Nebel sowie Pfarrer Johannes Lösch, Vikarin Paula Greb, Lektorin Linn Katharina Döring sowie der Vorsitzende des Kirchenvorstandes Andreas Keller aus der Martin-Luther-Gemeinde Wiesbaden. Für Musik sorgten Manuel Pschorn an der Orgel sowie der Bachchor Wiesbaden unter der Leitung von Kantor Niklas Sikner. Im Anschluss an den Gottesdienst tauschten sich Mitwirkende und Gäste bei einem Empfang aus.

Kollekte für „upstairs“

Die Kollekte des Gottesdienstes war für das Wiesbadener Projekt „upstairs“ bestimmt. Die spendenfinanzierte Anlaufstelle bietet jungen Menschen in Not Hilfe an. Nähere Informationen gibt es hier: www.evim.de/jugendhilfe/upstairs

Hintergrund zur Reformationsfeier

Am 31. Oktober erinnern Protestantinnen und Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation vor über 500 Jahren und die Entstehung der evangelischen Kirche. Am Tag vor Allerheiligen 1517 brachte der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther seine 95 Thesen zu Ablass und Buße in Umlauf. Der Überlieferung nach soll er seine Ideen in lateinischer Sprache an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen haben, um eine akademische Diskussion auszulösen. Mit seinen Thesen leitete Luther die Reformation der Kirche ein. Seit 1994 veranstaltet die EKHN als Gesamtkirche einen Festgottesdienst anlässlich des Reformationstags. Bei ihm wird in der Regel ein aktuelles Thema aus Kirche, Gesellschaft oder Politik besonders beleuchtet.

Fotos: Oeser

evangelische Kita Allerheiligenberg Forscher 1025 Foto Kita Thomas Herzhauser

Titel als Forscher-Kita bleibt am Allerheiligenberg in Lahnstein

Evangelische Einrichtung am Rhein-Lahn-Eck wurde erneut ausgezeichnet und zertifiziert

Forscher Kita AllerheiligenSaurus 2025 YouTube LAHNSTEIN/RHEIN-LAHN. (29. Oktober 2025) Die evangelische Kindertagesstätte (Kita) Allerheiligenberg in Lahnstein wurde erneut als Forscher-Kita von der Stiftung „Kinder forschen“ für die nächsten zwei Jahre zertifiziert. Bereits seit 2012 darf die Kita der evangelischen Kirchengemeinde Oberlahnstein diesen Titel tragen und stellte sich nun erneut der umfangreichen Dokumentation der Stiftung.

Konkret ging es dabei um den Nachweis von 25 Fortbildungsstunden im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, (MINT). Unter anderem mussten Fragen zu folgenden Themen umfassend beantwortet und deren Verankerung in der Einrichtung dokumentiert werden: Entdecken und Forschen, Experimentieren, Nachhaltigkeit, Partizipation, Elterneinbezug, Reflexionsstrukturen, Konstruktive Lernbegleitung, Bildungspartnerschaften und Lernorte, Gestaltung einer anregenden Lernumgebung.

„Die Kita Allerheiligenberg zeigte, dass Forschen und Experimentieren in ihrer Kita ein fest implementierter Teil des Alltages ist, welcher es den Kindern ermöglicht, sich auf ihre Fragen selbst Antworten zu erschließen“, dokumentiert das Zertifikat. Darüber hinaus böten und nutzten die pädagogiscForscher Kita Allerheiligenberg 2025 YouTubehen Fachkräfte unzählige Möglichkeiten, Kindern Gesprächsanlässe zu bieten auf Grund derer sie fragen, mutmaßen, philosophieren, recherchieren, dokumentieren und reflektieren können und das immer und jederzeit.

Dabei sei es stets möglich, auch die Eltern einzubeziehen. „Hier werden Kompetenzen der Eltern genutzt oder die Kinder nutzen ihre erworbenen Kompetenzen, um die Eltern in ihr Wissen mit hineinzunehmen und so auch immer wieder zu beeindrucken“, erklärt Kita-Leiterin Stefanie Krampen.

In einer Forscherwoche die jährlich stattfindet, können zudem intensiv einzelne Themenbereiche beleuchtet und betrachtet werden. So war das auch in 2025 mit dem Thema „In einem Land vor unserer Zeit“. Ein Eindruck davon, was die kleinen Forscher alles erleben und entdecken konnten, gibt der Kita-eigene YouTube-Kanal hier

„Diese erneute Zertifizierung bestätigt alle verantwortlichen pädagogischen Fachkräfte der Kita in ihrem Handeln, den gemeinsamen Weg mit den Kindern weiterhin neugierig und wissbegierig zu bestreiten und so diesem wichtigen Bildungsauftrag nachzukommen“, freute sich Krampen im Namen aller in der Kita wirkenden Kräfte über das bestätigte Forscher-Siegel.

Zum Foto:
So sieht ein Tisch aus, wenn in der evangelischen Kindertagesstätte Allerheiligenberg die Kleinen ihrem Forscherdrang nachkommen. In diesem Jahr wurde an das Leben der Dikonsaurier erinnert und es entstand aus „Rohr-Funden“ der einzigartige Allerheiligensaurus. Fotos: Kita

benefizkonzert insul Foto KG Luhofer 

Tolle Benefizkonzerte für die Menschen in Insul

Klezmer-Musik in evangelischer Kirche Dachsenhausen erbringt 2500 Euro für Flutopfer an Ahr

DACHSENHAUSEN. (7. September 2021) Mit zwei Konzerten, die Musikerin Sabine Döll mit ihren beiden Kollegen Johannes Gräßer und Georg Brinkmann in der evangelischen Kirche Dachsenhausen gaben, sollten Spenden für das kleine Dorf Insul an der Ahr gesammelt werden. Das Vorhaben war erfolgreich: Neben toller Klezmer-Musik fürs Publikum kamen auch 2500 Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in der Ahr-Gemeinde zusammen.

Insul trug ebenso wie die anderen Ortschaften an der Ahr durch die Sturzflut im Juli verheerende Schäden davon. „Als wir das in den Medien sahen“, so erklärte Gräßer Dachsenhausen, „sagten wir uns, da müssen wir was tun. Und das, was wir können, ist Musik machen.“ So taten sich die drei Künstler, die alle einen starken Bezug zu Insul haben, zusammen und führten an drei Orten in Erfurt, Bonn und Dachsenhausen Konzerte auf, um Spendengelder zu sammeln.

Sehr anschaulich und sichtlich bewegt beschrieb die in Insul wohnende Doris Schmitten ihre Erlebnisse in dieser Nacht, als sie versuchte, sich von ihrer Arbeitsstelle in Bonn aus nach Insul durchzuschlagen: „Ich bin über 400 Kilometer in dieser Nacht gefahren und alle Straßen und Wege endeten auf einmal in riesigen Löchern. Die Täler waren reißende Flüsse geworden, in denen Autos und Häuser schwammen. Selbst, wenn man das gesehen hat, will man es nicht glauben.“

Dem Anlass entsprechend war das aufgeführte Repertoire in der evangelischen Kirche von Dachsenhausen eher ruhig und melancholisch. Bei dem von Georg Brinkmann vorgetragenen jiddischen Lied über den Untergang der Titanic wurde so manches Auge feucht. Gräßer, wie gewohnt virtuos mit seiner Geige und Döll in gleicher Weise mit ihrem Kontrabass und den Flöten, bescherten dem Publikum in Dachsenhausen ein mit viel Applaus bedachtes Wiedersehen, in das sich Brinkmann als Sänger und mit seinem Akkordeon glänzend einfügte. Allen drei Musikern merkte man die Freude am Spiel an, und sie wurden nach einer guten Stunde mit tosendem Applaus verabschiedet.

Insgesamt wurden an den drei Stationen der kleinen Benefiztour 7000 Euro an Spenden gesammelt, von denen 2500 Euro aus Dachsenhausen stammen. Das Geld wird durch eine Selbsthilfegruppe direkt in Insul ohne jeglichen Verwaltungsaufwand verteilt. (gl)

Wie die Kirchengemeinden im Dekanat Nassauer Land die Menschen in der Krisenregion an der Ahr noch unterstützen, lesen Sie hier.


Zum Foto:

Benefizkonzert in der evangelischen Kirche Dachsenhausen (von links): Johannes Gräßer, Georg Brinkmann und Sabine Döll glänzten mit ihrer Musik für die Flutopfer im Ahr-Dorf Insul. Foto: Luhofer