
Tosender Beifall für kleine Stars in der Manege
Zirkusprojekt des Trägers „Evangelische KiTas Diez“ mit 150 Vorschulkindern macht Mut zum Miteinander
ALTENDIEZ/RHEIN-LAHN. (24. Juni 2025) So viel Beifall dürften die fast 150 Vorschulkinder in ihrem Leben noch nicht bekommen haben. Als Stars in der Manege traten sie in drei Shows in einem Zirkuszelt vor der evangelischen St.-Peter-Kirche zu Diez auf. Der Jubel der insgesamt fast 900 Menschen, die die Vorführungen miterlebten, war Höhepunkt eines Projektes, das die acht evangelischen Kindertagesstätten in und um die Grafenstadt erstmals gemeinsam auf die Beine gestellt hatten. „Mit Mut, Magie & Miteinander“ war das Motto. Das stand nicht nur auf den T-Shirts beim Proben, sondern war nach einer anstrengenden Woche auch den Gesichtern der Kinder und Erwachsenen anzusehen.
Dafür zogen pädagogische Fachkräfte, Eltern und Kinder an einem Strang, um für die Vorstellungen gerüstet zu sein. Elternausschüsse, Fördervereine und eine gemeinsame Projektgruppe unter der Leitung von Rebecca Callies von der Integrativen KiTa in Altendiez bereiteten das Projekt vor. So wurden im Vorfeld Sponsoren zur Finanzierung des Projektes akquiriert und Mitwirkungsmöglichkeiten ausgelotet. Die Eltern stemmten das große Zirkuszelt in die Höhe und richteten die Übungsplätze ein. Zum Einstudieren der artistischen Nummern gab es Verstärkung von zwei Dutzend Schülerinnen, die sich in der Ausbildung zur pädagogische Fachkraft an der Limburger Marienschule befinden.
Drei Tage war ebenso ausdauerndes wie spielerisches Training angesagt, bis sich peu á peu erste Erfolgserlebnisse einstellten. Doch zuerst ließ sich das Betreuer-Team selbst einen Tag lang von den Profis des „Circus Zappzarap“ beibringen, wie die Kunststücke zu meistern sind. „Da gilt es natürlich, Sicherheitsaspekte zu beachten“, sagte Martin Pittasch während eines Workshops, der mit Alexander Mikliss die zirkuspädagogische Woche leitete. „Feuerakrobatik wäre für diese Altersklasse zu gefährlich.“ Die Auswahl war kunterbunt. Unter einem Dutzend Workshops konnten die Kinder wählen von der Leiterakrobatik und Balance-Akten über die Fakir-Show und Zaubern bis zur Clownerie. „Da findet jedes Kind einen Platz“, so Mikliss, der betonte: „Hier gibt es nicht den Stärksten und den Schwächsten, alle gestalten die Show gemeinsam und alle bekommen den gleichen Applaus“.
Das war auch der Grund, warum die „Evangelischen KiTas Diez“ als gemeindeübergreifende Trägerin der Einrichtungen das Großprojekt in Angriff nahmen. „Wir hatten zwar im letzten Jahr einen Mitarbeitenden-Tag, um das Miteinander trägerübergreifend zu stärken, aber während einer solchen Woche lernt man sich ja noch einmal ganz anders kennen“, erklärt Geschäftsführerin Miriam Schwarz, die seit diesem Jahr zusammen mit Ina Maxeiner die Verantwortung für die Mitarbeitenden in den acht Kitas trägt, in denen bis zu 780 Kinder betreut werden. So taten sich etwa die Küchenteams zusammen, um für das leibliche Wohl zu sorgen. „Genau diese Begegnungen, diesen Zusammenhalt wollen wir in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen“, so Schwarz. Die vertrauten Rollen im Kita-Alltag wechselten mit ungewohnten im Zirkus-Team. Nicht nur das Kita-Personal lernte neue Gesichter kennen, sondern auch die Kinder.
„Gerade nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie, die die diesjährigen Vorschulkinder besonders betroffen hat, war es uns wichtig, etwas für das Miteinander zu tun und die Kinder in ihrem Selbstvertrauen zu unterstützen“, sagt Rebecca Callies, Leiterin der Integrativen Kita Altendiez, die in dem einwöchigen kunterbunten Gewusel rund um die St.-Peter-Kirche erste Ansprechpartnerin war. „Für die Kinder ist das eine sehr gute Übung für alles Neue, das sie jetzt in der Schule erwartet.“ Sie verließen das Vertraute und fanden neue Freunde. „Die erste Traurigkeit, dass die beste Freundin vielleicht einen anderen Workshop besucht, war schnell vergessen, als der Auftritt in der Artistengruppe geprobt und dann erfolgreich vorgeführt wurde“, beobachtete Callies, erst recht nach dem tosenden Beifall, den es während den Shows im heißen Zirkuszelt gab. „Wir waren abends schweißgebadet, aber total froh“, so Callies, die sich für das tolle Miteinander von Kindern, Eltern, Teams und Sponsoren zu Beginn der Shows ausdrücklich bedankte.
Über das erfolgreiche Projekt freut sich auch Pfarrer Ingo Lüderitz und bringt die gemachte Erfahrung so auf den Punkt: „Wo erlebt man Gemeinschaft am ehesten? Wenn man gemeinsam etwas auf die Beine stellt und gemeinsam stolz darauf ist.“ Bernd-Christoph Matern
Zu den Fotos:
„Mit Mut, Magie & Miteinander“ war das Motto einer Zirkuswoche, in denen 150 Vorschulkinder aus acht Kitas in und rund um Diez zu Stars in der Manege wurden. Foto: Matern

Zu Viel Alkohol, Drogen und Spiele: Digitale Infos zur Sucht
Beratungsstelle des Diakonisches Werk Rhein-Lahn bietet zwei lokale Aktionstage im Internet an
RHEIN-LAHN. (4. November 2020) Im Rahmen des heutigen bundesweiten Aktionstages zur Suchtberatung bietet auch die Fachstelle für Sucht des Diakonischen Werkes (DW) Rhein-Lahn zwei informative Treffen per Video-Konferenz im Internet an. Während die deutsche Hauptstelle für Suchtfragen heute auf die mangelnde Finanzierung der Suchtberatung aufmerksam macht, geht es am Dienstag, 10. November um 18 Uhr im Rhein-Lahn-Kreis um Fragen zur medizinisch psychologischen Untersuchung; am Dienstag, 24. November stellt sich um 15 Uhr die Fachstelle für Suchthilfe des Diakonischen Werks Rhein-Lahn mit ihren Beratungsstellen in Bad Ems, Diez und Nastätten vor.
„Wir arbeiten seit den 1990-er Jahren für die Menschen mit Suchtproblemen, unterstützen Selbsthilfegruppen und vermitteln in Rehabilitationsmaßnahmen“, sagt Heinz Wolff, Bereichsleiter der DW-Suchtberatung. „Wir sorgen nach der Rückkehr für eine Anbindung an das Suchhilfesystem, betreiben Nachsorge und helfen bei der Integration in den Alltag.“ Mit den Aktionstagen will auch das Diakonische Werk Rhein-Lahn mit seinen Suchtberatungsstellen in Bad Ems, Diez und Nastätten auf die problematische Finanzierungssituation aufmerksam machen. Wolff: „Sie betrifft uns auch“.
Da die Corona-Pandemie physische Gruppenveranstaltungen verbietet, soll es erstmals ein digitales Treffen geben. Dafür sind zwei Vorträge als Zoom-Videokonferenz geplant. Diese werden etwa eine Stunde dauern, davon 30 Minuten Vortrag plus Zeit für Fragen. „Wir bieten unsere Beratung, neben dem persönlichen Kontakt, auch telefonisch und online an“, so Wolff. Unterstützt wurde dies im Rahmen der Förderung digitaler Ausstattung über das Land Rheinland-Pfalz.
Das sind die Themen: Am Dienstag, 10. November, 18 Uhr heißt es „MPU – Grundlegende Informationen zur medizinisch psychologischen Untersuchung bei Verlust der Fahrerlaubnis“. Der Online-Vortrag informiert über verschiedene Fragestellungen im Bereich der MPU. Im Mittelpunkt steht der psychologische Teil der Untersuchung. Weitere Themen des Vortrages sind das Verfahren der Wiedererteilung der Fahrerlaubnis, die Kosten und auch die Vorbereitung auf die Untersuchung. Holger Sell und Heinz Wolff werden diesen Online-Vortrag gestalten.
Am Dienstag, 24. November, 15 Uhr, heißt es „Die Fachstelle für Suchthilfe stellt sich vor“. Der Vortrag stellt Mitarbeitende vor und wie sie zu erreichen sind. Dabei werden die Beratungsstellen in Bad Ems, Diez und Nastätten werden kurz beschrieben und ein Einblick in die Arbeit der Beratungsstelle gegeben. Die Suchtberatung für Alkohol, Drogen, Spielsucht und auch die externe Suchtberatung in der Justizvollzugsanstalt Diez werden vorgestellt. Danach werden häufig gestellte Fragen im Beratungsalltag thematisiert und es besteht die Möglichkeit zum Austausch. Melanie Müller und Werner Müß werden diesen Vortrag präsentieren.
Fragen und Anmeldungen sind telefonisch unter Telefon 02603-962341 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich sowie über die Website des Diakonischen Werks Rhein-Lahn. (bcm)
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Süchte gibt es viele – das Diakonische Werk Rhein-Lahn macht mit digitalen Aktionstagen auf die Hilfen hin, die Betroffene und deren Angehörige in den Beratungsstellen in Bad Ems, Diez und Nastätten finden. Foto: Matern