Zahl der Gemeindepfarrstellen sinkt bis 2025 von 39 auf 34

Dekanatssynode Nassauer Land beschließt in Buch Einrichtung von Springer- und Jugendpfarrstelle

RHEIN-LAHN. (29. März 2019) Die Synode des evangelischen Dekanats Nassauer Land hat in ihrer Frühjahrtagung die Bemessung der Pfarrstellen für den Zeitraum zwischen 2020 bis Ende 2024 beschlossen. Deren Zahl sinkt von 39 auf 34. Außerdem beschloss sie die Einrichtung einer vollen übergemeindlichen Springer-Pfarrstelle und einer halben Dekanatsjugend-Pfarrstelle.

Das war spannend. Und zwar nicht nur der Themen wegen, über die die Dekanatssynodalen bei ihrer Frühjahrstagung in Buch abzustimmen hatten. Sondern insbesondere auch wegen der Frage, ob es überhaupt dazu kommen würde. Rund zwei Stunden lang war die Synode des evangelischen Dekanats Nassauer Land mangels in ausreichender Zahl anwesender Mitglieder nicht beschlussfähig. Was den Tagungsteilnehmern unter anderem zu „verfrühten“ kulinarischen Genüssen verhalf: Der Verein der Bucher Backesfreunde hatte ein ausgesprochen leckeres Abendessen vorbereitet, sodass hier also schnell eine solide Grundlage geschaffen war.

Zuvor allerdings hatte Anja Beeres als Leiterin der Dekanatssynode zwecks Zeitüberbrückung bereits Top 8 nach vorne geholt: Gabriele Scholz, Geschäftsführerin der evangelischen Kitas in Dekanatsträgerschaft, kurz evKid, zog Zwischenbilanz. Zum 1. Januar 2018 hat das Dekanat die Trägerschaft für 14 von insgesamt 32 innerhalb der Dekanatsgrenzen gelegenen evangelischen Kindertagesstätten übernommen, davon betroffen sind 255 Arbeitsverhältnisse und 837 Betreuungsverträge. „Wir hatten den Anspruch, dass die Kinder und Eltern vom Trägerwechsel möglichst wenig mitbekommen, was uns weitgehend auch gelungen ist“, sagte Gabriele Scholz, die einen umfassenden Einblick in die zu meisternden Aufgaben und Herausforderungen gab.

In diesem ersten Jahr habe die Aufbau- und Netzwerkarbeit logischerweise Vorrang vor der konzeptionellen Weiterentwicklung der Kinderbetreuung gehabt, so die evKid-Geschäftsführerin. So sei zum Beispiel die Zusammenarbeit mit dem Kreis-Jugendamt vom Start weg sehr konstruktiv gewesen, während sie sich mit der Regionalverwaltung, durch dortige Personalengpässe bedingt, anfangs etwas schwierig gestaltet habe: „Das wurde inzwischen aber behoben.“ Die eine oder andere Herausforderung hätten auch die teils sehr unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen in den Kitas mit sich gebracht. „In Kitas, in denen eine externe Essensversorgung erforderlich ist, liegt die Kitagebühr zwangsläufig höher als in Einrichtungen, die über eine eigene Küche verfügen, was manchmal aber schwierig zu vermitteln ist“, nannte Gabriele Scholz ein Beispiel und fügte hinzu, die Zusammenarbeit mit den Kitaleitungen und Kirchengemeinden sei anfangs teils etwas holprig gewesen: „Die Zuständigkeiten waren nicht immer klar, und für jemanden, der gewohnt ist, selbstständig zu arbeiten, bedeutet solch ein Trägerwechsel natürlich eine ziemlich große Umstellung. Dieser Veränderungsprozess war aber immer von gutem Willen begleitet.“

Was das mit der Einführung der Dekanatsträgerschaft verfolgte Ziel, die Kirchenvorstände zu entlasten, betrifft, sei man jedenfalls auf einem guten Weg, betonte Scholz, die unter anderem die Personalbindung als zentrale Aufgabe für 2019 und darüber hinaus nannte. Allerdings sei der für die Bewältigung der Aufgaben vorgesehene Stundenumfang in Höhe von insgesamt 55 Wochenstunden bei Weitem nicht ausreichend: „Wenn man davon noch die Fahrzeiten abzieht, bleiben im Durchschnitt gerade einmal zweieinhalb Stunden Zeit pro Einrichtung.“

Dann war die Tagung endgültig gerettet. Nachdem der letzte eilends herbeitelefonierte Synodale eingetroffen war, konnte man einen anderen wichtigen Tagesordnungspunkt in Angriff nehmen: die Abstimmung über die Pfarrstellenbemessung, die es auf dem Hintergrund des Rückgangs der Gemeindemitglieder-Zahl um derzeit 1,4 Prozent pro Jahr mit sich bringt, dass die Zahl der Pfarrstellen im Zeitraum Anfang 2020 bis Ende 2024 von 39 auf 34 sinken wird.

„Die Kirchenleitung hat eindeutig gesagt, dass Gemeinden mit weniger als 1000 Mitgliedern keine ganze Pfarrstelle mehr haben können“, betonte Anja Beeres. Konkret bedeutet dies für die Pfarrstellen Weisel-Dörrscheid, St. Goarshausen, Kaub/Lorch, Nochern und Oberlahnstein II, dass sie von 100 auf 50 Prozent schrumpfen werden. Die Pfarrstellen Bad Ems II (bisher ganze Stelle), Dienethal (halbe Stelle) und Bornich II (halbe Stelle) entfallen ganz. Wichtig zu wissen: Fünf der acht betroffenen Pfarrstellen sind zurzeit vakant. „Nochern, Kaub und Weisel sollten fröhlich der Halbierung entgegen gehen“, sagte Dekanin Renate Weigel. Um diese Pfarrstellen besetzen zu können, muss etwas passieren, und das ist erst möglich, wenn sie halbiert sind.“

Während zu diesem Lösungsvorschlag, den der Dekanatssynodalvorstand (DSV) in drei großen Vorbereitungstreffen für alle Kirchenvorstände erarbeitet hatte, offensichtlich kein Diskussionsbedarf mehr bestand, verhielt es sich mit zwei weiteren, nicht an eine bestimmte Gemeinde gebundenen Pfarrerstellen deutlich anders: Künftig werden im Dekanat Nassauer Land mit einem Gesamtumfang von anderthalb Stellen eine Springerstelle für Vakanzen und eine Jugendpfarrstelle geben. Die Gretchenfrage lautete: Wer bekommt die ganze und wer nur die halbe Stelle? Der DSV habe mehrheitlich beschlossen, die Variante „ganze Springer- und halbe Jugendpfarrerstelle“ vorzuschlagen, berichtete Anja Beeres, woraufhin ein Synodaler beantragte, genau den umgekehrten Fall zu diskutieren.

Es schloss sich ein reger Meinungsaustausch an, der für beide Varianten nachvollziehbare Argumente enthielt. Das Dekanat Nassauer Land habe die meisten Vakanzen, so die einen. Eine volle Springerstelle sei deshalb nicht nur wichtig, um die Pfarrer, die bereits ihren Dienst tun, vor Überlastung zu schützen, sondern auch, um das Dekanat attraktiver für Bewerber zu machen. Denn diese müssten weniger Angst davor haben, zusätzlich zu ihrer Pfarrstelle eine Vakanz übernehmen zu müssen. „Das Dekanat ist bereits attraktiv und wird noch attraktiver, wenn wir etwas für die Zukunft tun und nicht nur Löcher stopfen“, hieß es von anderer Seite. Den Schwerpunkt auf die Jugendpfarrerstelle zu legen, sei sinnvoller, weil dies auf längere Sicht hin angelegt sei: „Wenn man die Jugendarbeit aufbauen will, muss man es richtig machen.“ Kurzum, beide Sichtweisen schienen sich die Waage zu halten. Doch am Ende stimmten die Synodalen mit deutlicher Mehrheit dafür, die volle Stelle dem Springer zukommen zu lassen.

Auch die Landessynode im Mai hatte man in Buch im Blick. So votierte die Dekanatssynode einstimmig dafür, dort einen Antrag auf Änderung der Kindertagesstättenverordnung, kurz KiTaVo, zu stellen – dahingehend nämlich, dass der Berechnungsfaktor für die Arbeitsstunden der Geschäftsführung bei gemeindeübergreifenden Dekanatsträgerschaften für Kitas von derzeit 0,8 auf 1,2 angehoben wird. Falls der Antrag durchgeht, würde dies für evKid-Geschäftsführerin Gabriele Scholz die gewünschte und für dringend erforderliche Aufstockung ihres Stundenkontingents bedeuten.

Zwei weitere Anträge werden, falls angenommen, den Verwaltungsfachkräften in den Dekanaten zugutekommen. Zum Einen fordert die Synode eine Überprüfung und Anpassung der Bemessungsgrundlagen für ihre Anzahl. „Die heutige Regelung beruht auf einem Gesetz von 2001, als noch keine Rede von einer Fusion der Dekanate war. Seither sind Aufgabenumfang und -vielfalt enorm gestiegen“, argumentierte Anja Beeres. Antrag zwei zielt darauf ab, für langjährige Verwaltungsfachkräfte bei der Bezahlung mindestens eine Höhergruppierung zu ermöglichen. „Dass das Votum dafür so eindeutig ausgefallen ist, tut den Beschäftigten mit Sicherheit gut“, so die DSV-Vorsitzende. Ulrike Bletzer

 

Finanzen, Ortsgemeinde und Andacht

Auch die Jahresrechnungen 2017 und der Haushaltsplan 2019 standen auf der Agenda – ausgesprochen nachvollziehbar vorgestellt von Bärbel Goerke, der Vorsitzenden des Kirchenvorstands der evangelischen Kirchengemeinde Reichenberg. Außerdem erwähnenswert: Ortsbürgermeister Norbert Hißnauer stellte die Gemeinde Buch vor, die im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ sowohl die Gold- als auch die Silbermedaille gewonnen hat. Pfarrer Kristian Körver aus Nastätten hielt die Andacht, in der er unter anderem auf den Klimaschutz und die Bedeutung der Schülerdemonstrationen „Fridays for Future“ einging. (ub)

 

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Zahlenmensch im Talar pendelt zwischen Schwarzwald und Nassauer Land

Pröpstin Henriette Crüwell ordiniert Sabine Rettinghaus in Kördorf zur Pfarrerin im Ehrenamt

 KÖRDORF/RHEIN-LAHN. (24. März 2025) Es ist höchst selten und etwas Besonderes, was da in der evangelischen Kirche von Kördorf jetzt passierte: Sabine Rettinghaus wurde dort von Pröpstin Henriette Crüwell zur Pfarrerin im Ehrenamt ordiniert. Das ist im Dekanat einzigartig, und im ganzen Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gibt es das nur 15-mal. Üblicherweise ist mit einer Ordination nicht nur im Rhein-Lahn-Kreis die Einführung in die pfarramtliche Betreuung einer Kirchengemeinde oder neuerdings einer evangelischen Nachbarschaft verbunden, nicht so bei Sabine Rettinghaus, die weiter ihrem Hauptberuf nachgeht.

OrdiRettingshaus160325Luther becrima Als hauptamtlich arbeitende kirchliche Verwaltungsleiterin in Baden-Württemberg fungiert sie nun im Ehrenamt als Pfarrerin und wird an den Wochenenden, wenn sie Familie und Freunde in Fachingen und der Region besucht, in Kördorf und der Nachbarschaft Lahn-Taunus Dienst tun. Ihre Bereitschaft, in ihrem Amt dort zu sein, wo Lücken sind, um Gottesdienste und Abendmahl zu feiern, griff Pröpstin Crüwell in ihrer Ordinationsansprache auf.

Kirche ist kein „Closed Shop“

Keineswegs sollte sich die neue Pfarrerin und andere auch nicht wie eine Lückenbüßerin vorkommen, sagte Crüwell und überreichte ihr eine Buchstütze mit einem Luther-Konterfei. So eine zusammenhaltende Stütze sei fürs Bücherregal hilfreich. Doch Kirche dürfe nie zum „closed shop“ werden. Crüwell: „Es ist auch gut, wenn Lücken da sind, ein Platz für Menschen, die wir noch nicht im Blick haben und die viele andere Perspektiven mitbringen“. Dazu zählte die Pröpstin auch Vita und den Beruf, den Rettinghaus als ein „Zahlenmensch“ ausübt. Das sei eine Weisheit, die das Pfarramt in einem anderen Licht betrachtet. Die Kirche brauche eine gute und unterstützende Verwaltung. Und bei Rettinghaus sei sie mit theologischer Begeisterung gepaart, sagte Crüwell vor dem Ordinationsakt. Den begleiteten mit Segensworten Dekanin Kerstin Janott, Pfarrer Klaus Gölz aus der Kirchengemeinde Schwenningen, Barbara Straub von der Gesamtkirchengemeinde Mühlacker, Tatjana Lapp-Witt vom Kirchenvorstand Kördorf sowie dessen Gemeindepfarrerin Antje Dorn. Organistin Anke Scheurer sorgte für eine brillante musikalische Umrahmung des Festgottesdienstes an Orgel und Querflöte.

Dass sie ein Mensch ist, der sich als „echter Hesse und Nassauer“ fühlt, wie die in Villingen-Schwenningen lebende Theologin mit einem Augenzwinkern feststellt, hat seinen Grund: Rettinghaus ist in Mainz geboren und dort sowie in Rüsselsheim und Fachingen aufgewachsen. Nach dem Studium von evangelischer Theologie und Betriebswirtschaft sowie einem Gemeindevikariat in Mörfelden und dem Spezialvikariat am früheren Rentamt Gernsheim führte ihr Berufsweg nicht ins hauptamtliche Pfarramt, sondern 2005 in den kirchlichen Verwaltungsdienst der württembergischen Landeskirche. Unter anderem oblag ihr die Geschäftsführung der Kindergartenverwaltung, seit 20 Jahren arbeitete sie als „Kirchenpflegerin“, was hierzulande der Tätigkeit eines kirchlichen Verwaltungsleiters entspricht.

OrdiRettingshaus160325 GruppevorKirche becrima Als Volltheologin war ihr aber wichtig, auch als Pfarrerin arbeiten zu können. Gottesdienste haben für sie als Zentrum des Gemeindelebens besondere Bedeutung. „Von dort heraus baut sich theologisch gesprochen das Gemeindeleben auf“, sagt die frisch gebackene Pfarrerin, auch wenn ihr bewusst sei, dass dies von Gemeindegliedern auch anders gesehen und gelebt werde. Schon im Religionsunterricht wuchs die Verbundenheit zur Kirche und sie engagierte sich unter anderem als Kindergottesdiensthelferin. „Das Faszinierende ist, dass es neben der Kategorie dieser Welt, die nach Leistung, Leistungsfähigkeit oder Status den Menschen beurteilt, im Juden- und Christentum der Mensch ein von Gott angenommener Mensch ist, unabhängig des Leistungsvermögens“, so Rettinghaus. Durch ihre Eltern habe sie erleben und erfahren können, aus der christlichen Zuversicht und Hoffnung auf Gnade leben zu können. Ihre Familie stammt aus Fachingen und Diez. Das Nassauer Land und Mainz sind für sie deshalb ebenso Heimat wie die EKHN: „Sie ist eine liberale Kirche sowohl im theologischen Denken als auch in der politischen Haltung, und sie ist offen für die gesellschaftliche Entwicklung“.

Über die theologische Verstärkung für Kördorf und die Region freute sich Pfarrerin Antje Dorn, die zu einem Empfang Gäste aus Baden-Württemberg und dem Nassauer Land begrüßte und zum Lachen brachte, als sie an eine Begegnung mit Rettinghaus während einer Studienreise in Israel erinnerte. Eigentlich wollte Dorn großzügig sein und die Getränke der Studienkollegin auf ihre Zimmernummer schreiben lassen, vertauschte aber die Zahlen 396 und 395. Doch die beiden Nummern passten zum Anlass, verbergen sich dahinter doch die Gesangbuchlieder „Vertraut den neuen Wegen“ und „In dir ist Freude“. Freude und Wertschätzung drückten unter anderem auch Dekanin Janott und die Vorsitzende der Synode Astrid Ellermann aus. Mit würzigem Senf erinnerte Janott ans Bibelwort „Ihr seid das Salz der Erde“.

Alle Getauften sind berufen

„In der evangelischen Kirche gibt es keinen eigenen Priesterstand wie in der katholischen Kirche. Alle Getauften sind zum Zeugnis und Dienst in der Welt berufen. Alle Ämter der Kirche dienen diesem Auftrag“, erklärt Pröpstin Henriette Crüwell den Grundsatz. Wenn einzelne zur öffentlichen Verkündigung und zur Verwaltung der Sakramente von der Kirche ordnungsgemäß beauftragt würden, geschehe dies im ehrenamtlichen Prädikantendienst in einem Beauftragungsgottesdienst und bei Pfarrpersonen mit der Ordination. Im Unterschied zur drei- bis vierjährigen Ausbildung von Prädikanten haben Pfarrpersonen ein abgeschlossenes Studium der Theologie und ein Vikariat absolviert. „Wie alle Pfarrerinnen und Pfarrer versprechen auch die im Ehrenamt mit ihrer Ordination unter anderem die Wahrung des Beichtgeheimnisses und der seelsorgerlichen Schweigepflicht“, so Crüwell.

Mit der Ordination von Pfarrpersonen ins Ehrenamt reagierte die EKHN auf eine Entwicklung in den 1980-er und 1990-er Jahren, als es mehr voll studierte und ausgebildete Theologinnen und Theologen gab als Stellen für den Pfarrdienst. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:
Bild oben: Sabine Rettinghaus (links) wurde in der evangelischen Kirche von Kördorf von Pröpstin Henriette Crüwell (Mitte) zur Pfarrerin im Ehrenamt ordiniert. Segensworte kamen von Pfarrerin Antje Dorn, Barbara Straub, Dekanin Kerstin Janott, Pfarrer Klaus Gölz und Tatjana Lapp-Witt (von rechts). Fotos: Matern

 Diakonie Zarmina Ahmadi Ehrenamt Willkommenskreis Diez Foto privat

Neue Ehrenamtskoordinatorin für Flüchtlingshilfe

Zarmina Ahmadi übernimmt Arbeit von Christiane Beule im Willkommenskreis Diez

DIEZ/RHEIN-LAHN. (8. Februar 2024) Zarmina Ahmadi ist seit Januar die neue Ehrenamtskoordinatorin im Diezer Willkommenskreis und tritt damit die Nachfolge von Christiane Beule an. Ein Gottesdienst im Gemeindesaal der Diezer Stiftskirchengemeinde besiegelte den Wechsel in der Leitung.

Als Ehrenamtskoordinatorin im Bereich der Flüchtlingshilfe besteht Ahmadis Aufgabe darin, bestehende Hilfsangebote für hilfesuchende Menschen zu begleiten, zu koordinieren und zu planen. Dies schließt sowohl Angebote aus dem Ehrenamt, der Kirchengemeinde, als auch aus der Nachbarschaftshilfe oder anderen zivilgesellschaftlichen Hilfen mit ein. Die Aufgabe umfasst die Anregung von Projekten im Sozialraum und die Stärkung bestehender Unterstützungsstrukturen.

„Ich freue mich darauf, die vielen Menschen kennen zu lernen, die sich bereits in der Arbeit engagieren oder auch neu engagieren möchten“, so Ahmadi.

WKDreyer290520Beule becrima Christiane Beule bedankte sich indes herzlich für die vielen Jahre, die sie im Willkommenskreis tätig sein konnte. „Ich habe hier viele nette Menschen kennengelernt, viele Helfer gewonnen und gute Erfahrungen gemacht“, zog sie Bilanz. Ebenfalls habe sie in der ehrenamtlichen Arbeit von 2015 und dann den sechs Jahren Ehrenamtskoordination viel gelernt und sich weitergebildet. Beule: „Dafür bin ich sehr dankbar. Wir haben viel erreicht in diesen Jahren und sind eine wichtig Anlaufstelle für Diez geworden.“

Nun wolle sie den Willkommenskreis in junge Hände weitergeben. „Ich wünsche Zarmina Ahmadi alles Liebe und auch so viel Unterstützung, wie ich sie bekommen habe“, bat sie um die weitere Unterstützung und Wohlwollen für den Willkommenskreis Diez in der Bevölkerung. „Denn diese Arbeit ist sehr wichtig für unsere Gesellschaft!“

Kontakt

Regionale Diakonie Rhein-Lahn

Zarmina Ahmadi

Ehrenamtskoordination/ Jugendmigrationsdienst

Schlossberg 13

65582 Diez

Telefon +49 (0) 171 369 7726

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Erreichbarkeit: telefonisch immer nachmittags ab 14 Uhr

Mehr Infos zum Diezer Willkommenskreis finden Sie hier.

AbDJR070624 EmpfangEinradApplaus becrima

Zauberei, Spaß und Segen zum Abschied

Jugendreferenten Andreas Barth, Torsten Knüppel und Werner Schreiner treten Ruhestand an

AbDJR070624 GodiSegen becrima RHEIN-LAHN. (20. Juni 2024) Abschiede, die solche Lebensfreude und Zuversicht in die Zukunft ausstrahlen, sind eher selten. Dekanin Kerstin Janott und 130 Gäste verabschiedeten mit Andreas Barth, Torsten Knüppel und Werner Schreiner gleich drei Referenten für die Jugendarbeit im evangelischen Dekanat Nassauer Land in den Ruhestand. Neben ganz persönlichen wohlwollenden Worten gab es in einem Gottesdienst in der Markuskirche und während eines Empfangs in der Barbarakirche Gottes Segen und Unterhaltsames vom Feinsten.

Wie sehr sich die künftigen Rentner in ihrem Tun für Kinder und Jugend im Dekanat ergänzten, beweist der Gottesdienst, für den sich die Drei unterschiedliche Bibelstellen ausgewählt haben. Als Predigt will Andreas Barth (seit 1984 als Dekanatsjugendreferent tätig) seine Worte verstanden wissen. Die machten trotz aller Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft Mut, auf den Vater zu vertrauen, „der bisher bewahrt und gesegnet hat und dies auch weiter tun wird“. Das schließe den realistischen Blick auf die Welt nicht aus. „Aber ohne Furcht und Schrecken, sondern mutig voran im Vertrauen auf Gott.“ Torsten Knüppel (seit 2013 im Dekanat tätig) erinnert an eine seiner Lieblingsgeschichten aus der Bibel, nicht nur weil ein Pferd drin vorkommt. Eine interkulturelle ist sie dazu, in der sich ein AbDJR070624 GodiWernerSchreiner01 becrimaKämmerer auf Verlangen eines Engels auf den Weg macht zwischen Jerusalem und Gaza. Mit dem „Diakon Philippus“ kommt er übers Evangelium ins Gespräch und lässt sich schließlich taufen; danach ist Philippus verschwunden. „Es geht darum, eine Quelle zu haben, die Kraft gibt fürs ganze Leben“, so Knüppel, „Ihr jungen Leute hier und im Dekanat sollt gefeiert werden, nicht wir alten Säcke.“ Werner Schreiner (seit 2001 fürs Dekanat tätig) fordert dazu auf, sich kindliche Tugenden wie Freude, Spaß, Dankbarkeit und Neugier zu erhalten statt nur die Frage zu stellen „Was nutzt es mir?“. Erwachsen sein bedeute, Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen, sich aber auch Freiräume zu bewahren und Fantasie. Die verlangt er zugleich den Gottesdienstbesuchern ab, indem er Farben und Schrift eines Buches vor aller Augen verschwinden und wieder erscheinen lässt.

AbDJR070624 Doppelpunkt01 becrimaDie Drei hätten das evangelische Leben der Jugend über mehrerer Generationen geprägt, lobt der stellvertretende Vorsitzende der Dekanatssynode Dr. Ulrich Werner. „Die Jugend geht in Rente“, witzelt Dekanin Kerstin Janott, um dann festzustellen, dass sie nicht nur jung geblieben sind, sondern auch ein Herz für die Jugend gezeigt hätten. „Ich fand es ganz spannend, diesen Blick auf Zurückliegendes und Künftiges mit Euch zu machen.“ Nach der Erinnerung an die beruflichen Stationen spricht sie zusammen mit Pfarrer Martin Stock, Peter Korstian und Paula Heusch den Dreien Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt zu.

Schon der vielseitige Gottesdienst macht Laune, nicht zuletzt dank der Musik, die Dekanatskantor Martin Samrock an der Orgel und die Band Doppelpunkt anstimmen; jazzig lässt es Andreas Becker am Saxophon fetzen. Noch bunter geht es nach dem Umzug in die Barbarakirche während eines Empfangs AbDJR070624 EmpfangKronen becrimazu. Clown Filou aus Nierstein formt Modellierballons zu extravaganten Kopfbedeckungen, mit denen er die drei Referenten krönt. Beifall provozieren auch die Kapriolen des Rheinhessen mit einem Einrad, auf das er sich von kräftigen Freiwilligen aus der großen Gästeschar hinauf bugsieren lässt. Nicht minder einfallsreich das Abschiedsgeschenk, das die Drei von langjährigen Wegbegleitern der Evangelischen Jugend, ehrenamtlichen wie hauptamtlichen, erhalten. „Abenteuer- und Erlebnispädagogik verbinden viele hier mit euch“, beginnt Sabine Güntner den Reigen. „Hoch hinaus wolltet ihr immer in eurer Arbeit, die Welt aus anderen Perspektiven sehen war euch wichtig“. Das dürfen sie jetzt wörtlich während der Fahrt mit einem Heißluftballon.

AbDJR070624 EmpfangBallonfahrt becrimaDann mutiert die Barbarakirche zu Hollywood mit einer Oscar-Verleihung. „Die heute hier zu ehrenden Künstler haben sich große Verdienste in ihrem Lebenswerk erworben, haben so manchen Konfirmanden und so manche Konfirmandin für ihre Arbeit begeistert“, startet Andreas Kleemann das Event, bevor der eigens dafür produzierte Streifen „Die Konfährten“ gezeigt AbDJR070624 OskarDarsteller becrimawird. Darin werden die drei scheidenden wie die noch amtierenden Mitarbeitenden aus ihren Lieblingsbeschäftigungen gerissen, um sich auf die Suche nach dem Konfischatz zu begeben. Am Ende gibt es drei Oskars. Der erste geht in der Kategorie Musikarbeit an Andy Barth, der Generationen fürs Mitwirken in einer Band und die christliche Popmusik begeistert hat und selbst immer wieder mit auftrat. In der Kategorie Internationale Jugendarbeit würdigt Justin Itzel den zweiten Oscar-Gewinner Torsten Knüppel für seine Begegnungsarbeit zwischen jungen Deutschen und Tansaniern in Mabira. Andreas Magnusson hält die Laudatio für den Oscar-Gewinner in der Kategorie Magie, Zauberei und Zirkuspädagogik Werner Schreiner, der mit seinem Lebenswerk Kinder und Jugendliche begeisterte und bleibende Erinnerungen schuf. Die bleibt am Ende auch die Abschiedsfeier für das Trio, ein Jungbrunnen für sämtliche Gäste, gleich welchen Alters sie sind. Bernd-Christoph Matern

Hier finden Sie einen Beitrag über Berufszeit der drei Jugendreferenten.

Zu den Fotos:

Viel Segen und kräftigen Applaus gab es fürs Lebenswerk der drei scheidenden Mitarbeiter in der Jugendarbeit des evangelischen Dekanats Nassauer Land Torsten Knüppel, Andreas Barth und Werner Schreiner (von links). Zum fröhlichen Fest wurde der Abschiedsempfang in der Barbarakirche mit Clownerie, Video und Oscar-Verleihung. Fotos: Matern

PochorAdvent2018 becrima  

Alternative Angebote für Advents- und Weihnachtszeit

Zentrum Verkündigung der EKHN erinnert an Materialien für Chöre aus dem vergangenen Jahr

FRANKFURT/RHEIN-LAHN. (27. November 2021) Die Corona-Lage spitzt sich zu. Nachdem Gottesdienste nur noch Genesenen, Geimpften oder zertifiziert getesteten Personen erlaubt ist und bis Weihnachten kaum mit einer Entspannung zu rechnen ist, hat das Zentrum Verkündigung noch einmal ausdrücklich auf die schon im vergangenen Jahr publizierten Anregungen für alternative Angebote hingewiesen einschließlich der zwischenzeitlichen Ergänzungen.

Dazu gehört etwa die Publikation „Töne“, in der Lieder in leichten zwei- bis dreistimmigen Sätzen stehen, die auch auf Entfernung, draußen und in kleiner Besetzung sowie vokal und instrumental gemischt gut klingen. Hingewiesen wird ebenso auf Audiofiles von Kirchenliedern zur rechtefreien Verwendung im Internet. außerdem finden sich auf der Homepage des Zentrums viele Ideen zur musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten, wenn die Gemeinde nicht oder kaum singen darf.

Jede Menge Impulse zum Evangelischen Gesangbuch (EG) sowie zum EGplus für liturgische Feiern aller Art ob analog oder digital finden sich dort. Dazu gehören Liedandachten und -predigten, zum Beispiel als geistlicher Impuls bei Chorproben, Hintergrundinformationen und kreative Zugänge als Improvisationsmaterial für kleine Ensembles im Gottesdienst. „Vor einem Jahr haben wir viele Materialien für Advent und Weihnachten auf der Webseite des Zentrums zur Verfügung gestellt und inzwischen zum Teil ergänzt“, schreibt Kirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum an die Kirchenmusikerinnen und -musiker in den Dekanaten der Landeskirche. Da würden Gemeinden auf der Suche nach Alternativen zur sonst üblichen Kirchenmusik sicher fündig.

Hier finden Sie mehr Infos zu den Angeboten des Zentrums Verkündigung.

Hier finden Sie tagesaktuelle wichtige Informationen zur Corona-Lage, den Inzidenzen oder neuen Verordnungen.

Wer noch Anregungen sucht, dem seien Angebote in Erinnerung gerufen, die die Kirchegemeinden zu Ostern 2020 initiiert hatten. Diese finden Sie hier (die Angaben selbst sind natürlich zum Teil veraltet).