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Zu Viel Alkohol, Drogen und Spiele: Digitale Infos zur Sucht

Beratungsstelle des Diakonisches Werk Rhein-Lahn bietet zwei lokale Aktionstage im Internet an

RHEIN-LAHN. (4. November 2020) Im Rahmen des heutigen bundesweiten Aktionstages zur Suchtberatung bietet auch die Fachstelle für Sucht des Diakonischen Werkes (DW) Rhein-Lahn zwei informative Treffen per Video-Konferenz im Internet an. Während die deutsche Hauptstelle für Suchtfragen heute auf die mangelnde Finanzierung der Suchtberatung aufmerksam macht, geht es am Dienstag, 10. November um 18 Uhr im Rhein-Lahn-Kreis um Fragen zur medizinisch psychologischen Untersuchung; am Dienstag, 24. November stellt sich um 15 Uhr die Fachstelle für Suchthilfe des Diakonischen Werks Rhein-Lahn mit ihren Beratungsstellen in Bad Ems, Diez und Nastätten vor.

„Wir arbeiten seit den 1990-er Jahren für die Menschen mit Suchtproblemen, unterstützen Selbsthilfegruppen und vermitteln in Rehabilitationsmaßnahmen“, sagt Heinz Wolff, Bereichsleiter der DW-Suchtberatung. „Wir sorgen nach der Rückkehr für eine Anbindung an das Suchhilfesystem, betreiben Nachsorge und helfen bei der Integration in den Alltag.“ Mit den Aktionstagen will auch das Diakonische Werk Rhein-Lahn mit seinen Suchtberatungsstellen in Bad Ems, Diez und Nastätten auf die problematische Finanzierungssituation aufmerksam machen. Wolff: „Sie betrifft uns auch“.

Da die Corona-Pandemie physische Gruppenveranstaltungen verbietet, soll es erstmals ein digitales Treffen geben. Dafür sind zwei Vorträge als Zoom-Videokonferenz geplant. Diese werden etwa eine Stunde dauern, davon 30 Minuten Vortrag plus Zeit für Fragen. „Wir bieten unsere Beratung, neben dem persönlichen Kontakt, auch telefonisch und online an“, so Wolff. Unterstützt wurde dies im Rahmen der Förderung digitaler Ausstattung über das Land Rheinland-Pfalz.

Das sind die Themen: Am Dienstag, 10. November, 18 Uhr heißt es „MPU – Grundlegende Informationen zur medizinisch psychologischen Untersuchung bei Verlust der Fahrerlaubnis“. Der Online-Vortrag informiert über verschiedene Fragestellungen im Bereich der MPU. Im Mittelpunkt steht der psychologische Teil der Untersuchung. Weitere Themen des Vortrages sind das Verfahren der Wiedererteilung der Fahrerlaubnis, die Kosten und auch die Vorbereitung auf die Untersuchung. Holger Sell und Heinz Wolff werden diesen Online-Vortrag gestalten.

Am Dienstag, 24. November, 15 Uhr, heißt es „Die Fachstelle für Suchthilfe stellt sich vor“. Der Vortrag stellt Mitarbeitende vor und wie sie zu erreichen sind. Dabei werden die Beratungsstellen in Bad Ems, Diez und Nastätten werden kurz beschrieben und ein Einblick in die Arbeit der Beratungsstelle gegeben. Die Suchtberatung für Alkohol, Drogen, Spielsucht und auch die externe Suchtberatung in der Justizvollzugsanstalt Diez werden vorgestellt. Danach werden häufig gestellte Fragen im Beratungsalltag thematisiert und es besteht die Möglichkeit zum Austausch. Melanie Müller und Werner Müß werden diesen Vortrag präsentieren.

Fragen und Anmeldungen sind telefonisch unter Telefon 02603-962341 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich sowie über die Website des Diakonischen Werks Rhein-Lahn. (bcm)

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Süchte gibt es viele – das Diakonische Werk Rhein-Lahn macht mit digitalen Aktionstagen auf die Hilfen hin, die Betroffene und deren Angehörige in den Beratungsstellen in Bad Ems, Diez und Nastätten finden. Foto: Matern

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Weltgebetstag sucht auch im Rhein-Lahn-Kreis nach Vertrauen

„Zukunftsplan: Hoffnung“ lautet am ersten Freitag im März das Motto in den Kirchengemeinden

RHEIN-LAHN. (24. Februar 2022) Am Freitag, 4. März laden Frauen aller christlichen Konfessionen zu einem weltweiten Gebet ein. Im Verlauf des Weltgebetstags wandert dieses Gebet dabei durch 150 Länder. In diesem Jahr kommt der Weltgebetstag (WGT) aus England, Wales und Nordirland. Auch in den evangelischen und katholischen Kirchengemeinde des Rhein-Lahn-Kreises öffnen sich Kirchen und Gemeinderäume unter dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“.

Es basiert auf einer Bibelstelle im Alten Testament aus Jeremia 29, in der Gott dem Volk Israel Hoffnung auf ein Ende aus der babylonischen Gefangenschaft macht. „Worauf bauen wir, wenn derzeit so viel Vertrautes wegbricht?“, lautet dabei eine der Fragen, der in den Gottesdiensten an Aar, Rhein und Lahn nachgegangen wird. Dabei fühlen sich die Teilnehmenden mit den Frauen aus dem Vereinigten Königreich verbunden, die in diesem Jahr die Liturgie für die weltweiten Feiern geschrieben haben.

Während eines Videotreffens, zu dem Bildungsreferentin des Dekanats Nassauer Land Claire Metzmacher im Vorfeld eingeladen hatte, holten sich fast 50 Teilnehmende zahlreiche Anregungen für die Gestaltung ihrer Gottesdienste in den Gemeinden. „Das Thema Hoffnung haben wir auch auf unsere Corona-Situation bezogen, schließlich geht es um einen Appell an die Israeliten, dass sie nicht aufgeben sollen, sondern das Beste aus der Situation machen“, berichtet Metzmacher. Die Hoffnung, dass sich alles zum Guten wendet, auch wenn das vielleicht noch nicht so bald ist, bestimme ja auch die Pandemie: „Wir lernen, wie wir andere WGT-Gottesdienste feiern, wie wir – ohne unsere gewohnten Routinen – bewusster auf unsere Mitmenschen zugehen können“, so die Bildungsreferentin. Dazu zählen Ideen, wie das Verteilen von WGT-Tüten mit einem Gruß inklusive kleiner Überraschungen wie etwa englischem Gebäck und Tee.

In den meisten großen Kirchen im Rhein-Lahn-Kreis werden Präsenzgottesdienste angeboten, teilweise mit gleichzeitiger Übertragung im Internet; wenige haben die Feier in den Sommer verschoben. In Osterspai wird ein Schaufenster mit WGT-Deko gestaltet und in der Kirche gibt es eine Gebetsecke mit Infos aus England, Wales, Schottland. Bei allen Gemeinsamkeiten hat jedes der drei Länder des Vereinigten Königreichs seinen ganz eigenen Charakter: England ist mit 130.000 Quadratkilometern der größte und am dichtesten besiedelste Teil des Königreichs – mit über 55 Millionen Menschen leben dort etwa 85 Prozent der Gesamtbevölkerung. Seine Hauptstadt London ist wirtschaftliches Zentrum sowie internationale Szene-Metropole für Mode und Musik.

Die Waliserinnen sind stolze Menschen, die sich ihre keltische Sprache und Identität bewahrt haben. Von der Schließung der Kohleminen in den 1980-er Jahren hat sich Wales wirtschaftlich bisher nicht erholt. Grüne Wiesen, unberührte Moorlandschaften, steile Klippen und einsame Buchten sind typisch für Nordirland. Jahrzehntelange gewaltsame Konflikte zwischen den protestantischen Unionisten und den katholischen Republikanern haben allerdings bis heute tiefe Wunden hinterlassen.

Die ökumenischen Feiern in den Gemeinden im Rhein-Lahn-Gebiet finden zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt und unter den geltenden Corona-Auflagen; teilweise werden sie auch im Internet übertragen. Ein Blick auf die jeweilige Homepage oder ein Anruf beim Pfarramt helfen weiter.

Internationale Basisbewegung

Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen für den Weltgebetstag. Er ist eine große und internationale Basisbewegung christlicher Frauen. Seit mehr als 100 Jahren macht die Bewegung sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Rund um den 4. März 2022 werden allein in Deutschland hunderttausende Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder die Gottesdienste und Veranstaltungen zum Weltgebetstag besuchen.

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Das Titelbild zum Weltgebetstag 2022 stammt von der britischen Künstlerin Angie Fox und ist eine Stickerei und trägt den Titel „I know the plans I have for you“. Darin vereint die Künstlerin verschiedene Symbole für Freiheit, Gerechtigkeit und Gottes Friede und Vergebung.

Beethoven-Konzert mit Klaviermusik und Sologesang

Evangelische Dekanatskantoren erinnern in Bad Ems an 250. Geburtstag des Komponisten

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RHEIN-LAHN. (17. September 2020) Mit einem Benefizkonzert zur Restaurierung der Kaiser-Wilhelm-Kirche in Bad Ems am Samstag, 10. und Sonntag, 11. Oktober erinnern die Dekanatskantoren Martin Samrock, Ingo Thrun und Markus Ziegler an den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Solistin ist die Mezzosopranistin Martina Griese. Auf dem Programm im Gemeindehaus an der evangelischen Martinskirche in Bad Ems stehen die „Sechs Lieder nach Gedichten von Fürchtegott Gellert“ sowie die „Grande Sonate pour le Pianoforte“ (Opus 28) des berühmten deutschen Komponisten.

Eingeleitet wird das Konzert mit Variationen über ein Thema von Ludwig van Beethoven von Gustav Merkel (1827-1885).

Das Konzert im Gemeindehaus an der Martinskirche in Bad Ems beginnt am Samstag, 10. Oktober um 19 Uhr und am Sonntag, 11. Oktober um 16.30 Uhr.

Aufgrund der Corona-Schutzbestimmungen ist die Platzzahl beschränkt. Anmeldungen mit Angabe des gewünschten Konzerttermins sind daher bis zum 2. Oktober erforderlich. Diese sind über E-Mail möglich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per Telefon 02603-504105 (Anrufbeantworter).

Der Eintritt ist frei. Am Ausgang wird eine Spende zur Restaurierung der Kaiser-Wilhelm-Kirche erbeten.

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Zum 80. Geburtstag 1400 Euro gespendet

Kirchliche Sozialstation Diez freut sich über finanzielle und fachliche Unterstützung

DIEZ/RHEIN-LAHN. (2. August 2023) Doppelten Grund zur Freude hatte die Kirchliche Sozialstation (KSS) Diez. Zum einen über eine beachtliche Spende und zum anderen über eine neue Pflegeassistentin, die das Team nun verstärkt.

Manfred Faßbender aus Altendiez überreichte die stolze Summe von 1400 Euro an die Leiterin der Station Katja Stricker und Pflegefachkraft Jennifer Frankenberger. Mit dem Spendenscheck würdigte Faßbender einmal mehr das nimmermüde Engagement des ambulanten Pflegeteams, das in den Verbandsgemeinden Diez und Aar-Einrich täglich zu 380 pflegebedürftigen Personen unterwegs ist.

Die kompetente Unterstützung durfte er selbst vor sieben Jahren über mehrere Monate erfahren, als die Station seiner Frau ermöglichte, bis zu ihrem Tod zuhause gepflegt zu werden. „Dafür bin ich der Sozialstation bis heute sehr dankbar“, sagte der Spender, als er den Scheck übereichte. Ebenso dankte er allen, die aus Anlass seines 80. Geburtstages im Juni seinem Aufruf gefolgt waren statt Geschenken an ihn lieber Geld für die Station zu spenden. „Ich würde mir wünschen, KSS07 2023 Pruefung Foto KSS Eva Reichweindass das viele Nachahmer findet“, so Faßbender. Viel Gutes könne damit für die pflegebedürftigen Menschen in der Region und deren Angehörigen geleistet werden. Katja Stricker dankte Faßbender für die großartige Spende und erklärte, dass diese auch Ansporn für das ganze Team sei, die täglichen Herausforderungen zu bewältigen.

Dass dies motiviert ist, sich ständig weiter zu qualifizieren, bewies der zweite Grund für die kleine Feierstunde in der Diezer Friedhofstraße 19, dem Sitz der KSS. Katja Stricker, die Geschäftsführerin der Station Eva Reichwein und das ganze Team gratulierten Valeria Pellegriti zur bestandenen Prüfung als Pflegeassistentin. Die junge Frau arbeitete zuletzt im Bereich der Hauswirtschaft. Mit ihrer Prüfung hat sie sich für Fachaufgaben in der ambulanten Pflege qualifiziert. „Fort- und Weiterbildung in der ambulanten Pflege werden bei uns großgeschrieben“, erklärte Pflegedienstleiterin Stricker. Den Mitarbeitenden stünden in der KSS Diez zahlreiche Möglichkeiten der Weiterbildung offen, auch als Quereinsteiger. So könne etwa eine einjährige Ausbildung zur Altenpflegehelferin absolviert werden oder sogar im Anschluss eine dreijährige Ausbildung zur „Pflegefachfrau“, der neuen Ausbildung in der Pflege, absolviert werden. Mehrere Mitarbeiterinnen nutzten zurzeit diesen Weg der Qualifizierung, „was nicht nur die Verdienstmöglichkeiten, sondern auch den Aufgabenbereich noch interessanter macht“, so Stricker.

Zu den Fotos:
Eine Spende über 1400 Euro überreichte Manfred Faßbender an die Leiterin der Kirchlichen Sozialstation Diez Katja Stricker (rechts) und Jennifer Frankenberger, die den Scheck stellvertretend für alle Mitarbeitenden dankbar entgegennahmen. Fotos: KSS/Reichwein

Mit einem Blumenstrauß gratulierte das Team Valeria Pellegriti zur erfolgreichen Weiterbildung zur Pflegeassistentin.

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Zum 9. November 2024

Jung: Historische Verantwortung wahrnehmen

Am Schicksalstag der Deutschen steht enthemmter Hass gegen Mitbürger jüdischen Glaubens im Fokus

 RHEIN-LAHN/BAD EMS. (9. November 2024) Der 9. November gilt als ein Schicksalstag der Deutschen. Die November-Revolution 1918, der Mauerfall 1989 und der Beginn der Juden-Pogrome 1938. Damit begann die offene Aggression der Bevölkerung gegen ihre jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. An letzteres wird heute und morgen auch im evangelischen Dekanat Nassauer Land auf unterschiedliche Weise erinnert. Daran zu erinnern, zu welchen Gräueltaten Menschen fähig sein, scheint angesichts eines zunehmenden Antisemitismus notwendiger denn je. Das hat auch Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gestern noch einmal in einem Statement bekräftigt.

JungHoch 2022 Foto ekhn BongardVor 80 Jahren wurde in den Stunden vom 9. auf den 10. November in ganz Deutschland damit begonnen, über 1.000 Synagogen, rund 7.500 jüdische Geschäfte und Hunderte von Wohnungen niederzubrennen, Menschen zu misshandeln und zu töten sowie Tausende jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Konzentrationslager zu verschleppen.

„Die Evangelische Kirche steht solidarisch an der Seite jüdischer Menschen. Sie sind unsere Geschwister. Damit nehmen wir auch eine historische Verantwortung wahr“, sagt Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) anlässlich des 86. Jahrestags der Pogrome und erinnert daran, dass gerade seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vor einem Jahr hierzulande antisemitische Gewalttaten rapide zunehmen. „Wer das relativiert oder herunterspielt, stärkt extremistische Kräfte und bereitet letzten Endes den Weg, auf dem wir schon einmal waren, und der zu den gewaltvollen Novemberpogromen 1938 geführt hat“, so Jung. „Wir alle sind aufgefordert, mitzuhelfen, damit gilt: Nie wieder ist jetzt.“

Der 9. November gehört als „Tag des Gedenkens an die Novemberpogrome“ übrigens erst seit 2018 zu den offiziellen Gedenktagen der Evangelischen Kirchen in Deutschland; ungeachtet dessen wird der Verfolgung und Ermordung deutscher Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens aber im Rhein-Lahn-Kreis in unterschiedlichsten Formaten schon seit Jahrzehnten gedacht. (bcm)

Hier wird beispielsweise im Rhein-Lahn-Kreis heute und morgen an die Pogrome erinnert.