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Tietz: Kirche und Diakonie sind gemeinsam unterwegs

Kirchenpräsidentin im Gespräch mit theologischem Vorstand der Stiftung Scheuern Gerd Biesgen

175JahreInterviewKP BiesgenVV StiftungScheuern NASSAU/RHEIN-LAHN. (24. Juli 2025) In diesem Jahr erinnert die Stiftung Scheuern in Nassau an ihre Gründung vor 175 Jahren. Der theologische Vorstand der Stiftung Pfarrer Gerd Biesgen nahm das zum Anlass, mit der Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Christiane Tietz über Gemeinsamkeiten und Herausforderungen von Kirche und Diakonie zu sprechen. Es sei sehr wichtig, dass Kirche und Diakonie gemeinsam unterwegs sind, „weil uns ja das gleiche Anliegen verbindet, nämlich Nächstenliebe zu den Menschen zu bringen“, erklärt die Theologin in dem Jubiläums-Gespräch, „da gehen wir Hand in Hand“. 

In dem auf YouTube veröffentlichten Video geht es unter anderem um die christliche Basis von Kirche und Diakonie sowie deren Ansehen und Bedeutung in der Gesellschaft. Angesprochen wird außerdem die Frage, inwieweit Mitarbeitende in Diakonie und kirchlichen Arbeitsfeldern noch Mitglied einer christlichen Kirche sein müssen, und schließlich kommen notwendige Wege für ein nachhaltiges Wirtschaften und Agieren der „Unternehmens-Diakonie“ zur Sprache und wie Diakonie und Kirche voneinander und miteinander dabei lernen können.

Hier finden Sie den entsprechenden Beitrag.

Während eines großen Festes zum Geburtstag der Stiftung war Tietz Ende Mai Gast der Stiftung und hielt die Festpredigt des Jubiläumsgottesdienstes. Den entsprechenden Beitrag finden Sie hier.

Mehr Infos zum Jubiläumsjahr finden Sie hier.

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Tietz: Künstlicher Intelligenz nicht zu viel zutrauen

Kirchenpräsidentin predigte am Reformationstag zu KI und dem Ersten Gebot

31102025Reformationsfest09 WIESBADEN/RHEIN-LAHN. (1. November 2025) Beim zentralen Gottesdienst der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zum Reformationstag am gestrigen 31. Oktober hat sich die hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Christiane Tietz in Wiesbaden für einen pragmatischen und zugleich wachsamen Umgang mit dem Thema Künstlich Intelligenz (KI) ausgesprochen.

 „Kaum etwas scheint weiter entfernt von Künstlicher Intelligenz zu sein als die Zehn Gebote des Alten Testaments“, sagte Christiane Tietz in ihrer Predigt in der Wiesbadener Lutherkirche. Sie führte aus, inwieweit sie KI für nützlich, aber auch für problematisch hält, nämlich dann, wenn diese suggeriere, sie sei ein mitfühlendes und vertrauenswürdiges Gegenüber. Erfahrungen mit ChatBots als „Ratgeber“ zeigten, dass die Systeme Empathie vorspielten. Bei einer KI als Gegenüber laufe aber das für das Menschsein so zentrale Vertrauen ins Leere. Im Gegensatz dazu betonte Tietz: „Unser Gott führt uns in die vielleicht anstrengende, aber dem Menschen entsprechende Freiheit, unser Leben selbst zu gestalten. Ganz im Sinne des Ersten Gebotes: ‚Ich bin der Herr dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft geführt habe‘.“

Abschließend warnte Tietz davor, KI zu vertrauen angesichts dessen, dass sie manipulierend eingesetzt werden kann: „Lassen wir uns nicht vormachen, wir hätten es bei KI mit einer naturgemäß ‚guten‘ oder zumindest ‚neutralen‘ Macht zu tun! Lassen wir uns von KI nicht unsere Urteile und ethischen Entscheidungen abnehmen.“

Der Gottesdienst zum Reformationstag stand unter dem Motto „1-0-1-1 [G-o-t-t]?“ – es ging um Künstliche Intelligenz im Zusammenhang mit dem Ersten Gebot.

Orientierung über den Zeitgeist hinaus bieten

31102025Reformationsfest01Die Präses der Kirchensynode, Birgit Pfeiffer, hatte die mehr als 400 Gäste begrüßt. „Wir sehen es als unseren Auftrag, in einer komplex gewordenen Weltlage und Gesellschaft Fragen zu stellen und Orientierung über den Zeitgeist hinaus zu bieten. Es geht darum die Schöpfung zu bewahren, die Schwächsten zu schützen, Gemeinschaft zu bieten und miteinander im Gespräch zu sein, um Gräben zu überwinden“, sagte sie zur Bedeutung der Evangelischen Kirche in der heutigen Zeit.

Viele Akteure beim Reformationsgottesdienst

Weitere Mitwirkende des Gottesdienstes waren Hessen-Nassaus Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf, die Präses der Kirchensynode Birgit Pfeiffer, der neue Landesjugendpfarrer Matthias Braun, Reverend Christopher Easthill, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, der katholische Pfarrer Klaus Nebel sowie Pfarrer Johannes Lösch, Vikarin Paula Greb, Lektorin Linn Katharina Döring sowie der Vorsitzende des Kirchenvorstandes Andreas Keller aus der Martin-Luther-Gemeinde Wiesbaden. Für Musik sorgten Manuel Pschorn an der Orgel sowie der Bachchor Wiesbaden unter der Leitung von Kantor Niklas Sikner. Im Anschluss an den Gottesdienst tauschten sich Mitwirkende und Gäste bei einem Empfang aus.

Kollekte für „upstairs“

Die Kollekte des Gottesdienstes war für das Wiesbadener Projekt „upstairs“ bestimmt. Die spendenfinanzierte Anlaufstelle bietet jungen Menschen in Not Hilfe an. Nähere Informationen gibt es hier: www.evim.de/jugendhilfe/upstairs

Hintergrund zur Reformationsfeier

Am 31. Oktober erinnern Protestantinnen und Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation vor über 500 Jahren und die Entstehung der evangelischen Kirche. Am Tag vor Allerheiligen 1517 brachte der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther seine 95 Thesen zu Ablass und Buße in Umlauf. Der Überlieferung nach soll er seine Ideen in lateinischer Sprache an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen haben, um eine akademische Diskussion auszulösen. Mit seinen Thesen leitete Luther die Reformation der Kirche ein. Seit 1994 veranstaltet die EKHN als Gesamtkirche einen Festgottesdienst anlässlich des Reformationstags. Bei ihm wird in der Regel ein aktuelles Thema aus Kirche, Gesellschaft oder Politik besonders beleuchtet.

Fotos: Oeser

evangelische Kita Allerheiligenberg Forscher 1025 Foto Kita Thomas Herzhauser

Titel als Forscher-Kita bleibt am Allerheiligenberg in Lahnstein

Evangelische Einrichtung am Rhein-Lahn-Eck wurde erneut ausgezeichnet und zertifiziert

Forscher Kita AllerheiligenSaurus 2025 YouTube LAHNSTEIN/RHEIN-LAHN. (29. Oktober 2025) Die evangelische Kindertagesstätte (Kita) Allerheiligenberg in Lahnstein wurde erneut als Forscher-Kita von der Stiftung „Kinder forschen“ für die nächsten zwei Jahre zertifiziert. Bereits seit 2012 darf die Kita der evangelischen Kirchengemeinde Oberlahnstein diesen Titel tragen und stellte sich nun erneut der umfangreichen Dokumentation der Stiftung.

Konkret ging es dabei um den Nachweis von 25 Fortbildungsstunden im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, (MINT). Unter anderem mussten Fragen zu folgenden Themen umfassend beantwortet und deren Verankerung in der Einrichtung dokumentiert werden: Entdecken und Forschen, Experimentieren, Nachhaltigkeit, Partizipation, Elterneinbezug, Reflexionsstrukturen, Konstruktive Lernbegleitung, Bildungspartnerschaften und Lernorte, Gestaltung einer anregenden Lernumgebung.

„Die Kita Allerheiligenberg zeigte, dass Forschen und Experimentieren in ihrer Kita ein fest implementierter Teil des Alltages ist, welcher es den Kindern ermöglicht, sich auf ihre Fragen selbst Antworten zu erschließen“, dokumentiert das Zertifikat. Darüber hinaus böten und nutzten die pädagogiscForscher Kita Allerheiligenberg 2025 YouTubehen Fachkräfte unzählige Möglichkeiten, Kindern Gesprächsanlässe zu bieten auf Grund derer sie fragen, mutmaßen, philosophieren, recherchieren, dokumentieren und reflektieren können und das immer und jederzeit.

Dabei sei es stets möglich, auch die Eltern einzubeziehen. „Hier werden Kompetenzen der Eltern genutzt oder die Kinder nutzen ihre erworbenen Kompetenzen, um die Eltern in ihr Wissen mit hineinzunehmen und so auch immer wieder zu beeindrucken“, erklärt Kita-Leiterin Stefanie Krampen.

In einer Forscherwoche die jährlich stattfindet, können zudem intensiv einzelne Themenbereiche beleuchtet und betrachtet werden. So war das auch in 2025 mit dem Thema „In einem Land vor unserer Zeit“. Ein Eindruck davon, was die kleinen Forscher alles erleben und entdecken konnten, gibt der Kita-eigene YouTube-Kanal hier

„Diese erneute Zertifizierung bestätigt alle verantwortlichen pädagogischen Fachkräfte der Kita in ihrem Handeln, den gemeinsamen Weg mit den Kindern weiterhin neugierig und wissbegierig zu bestreiten und so diesem wichtigen Bildungsauftrag nachzukommen“, freute sich Krampen im Namen aller in der Kita wirkenden Kräfte über das bestätigte Forscher-Siegel.

Zum Foto:
So sieht ein Tisch aus, wenn in der evangelischen Kindertagesstätte Allerheiligenberg die Kleinen ihrem Forscherdrang nachkommen. In diesem Jahr wurde an das Leben der Dikonsaurier erinnert und es entstand aus „Rohr-Funden“ der einzigartige Allerheiligensaurus. Fotos: Kita

benefizkonzert insul Foto KG Luhofer 

Tolle Benefizkonzerte für die Menschen in Insul

Klezmer-Musik in evangelischer Kirche Dachsenhausen erbringt 2500 Euro für Flutopfer an Ahr

DACHSENHAUSEN. (7. September 2021) Mit zwei Konzerten, die Musikerin Sabine Döll mit ihren beiden Kollegen Johannes Gräßer und Georg Brinkmann in der evangelischen Kirche Dachsenhausen gaben, sollten Spenden für das kleine Dorf Insul an der Ahr gesammelt werden. Das Vorhaben war erfolgreich: Neben toller Klezmer-Musik fürs Publikum kamen auch 2500 Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in der Ahr-Gemeinde zusammen.

Insul trug ebenso wie die anderen Ortschaften an der Ahr durch die Sturzflut im Juli verheerende Schäden davon. „Als wir das in den Medien sahen“, so erklärte Gräßer Dachsenhausen, „sagten wir uns, da müssen wir was tun. Und das, was wir können, ist Musik machen.“ So taten sich die drei Künstler, die alle einen starken Bezug zu Insul haben, zusammen und führten an drei Orten in Erfurt, Bonn und Dachsenhausen Konzerte auf, um Spendengelder zu sammeln.

Sehr anschaulich und sichtlich bewegt beschrieb die in Insul wohnende Doris Schmitten ihre Erlebnisse in dieser Nacht, als sie versuchte, sich von ihrer Arbeitsstelle in Bonn aus nach Insul durchzuschlagen: „Ich bin über 400 Kilometer in dieser Nacht gefahren und alle Straßen und Wege endeten auf einmal in riesigen Löchern. Die Täler waren reißende Flüsse geworden, in denen Autos und Häuser schwammen. Selbst, wenn man das gesehen hat, will man es nicht glauben.“

Dem Anlass entsprechend war das aufgeführte Repertoire in der evangelischen Kirche von Dachsenhausen eher ruhig und melancholisch. Bei dem von Georg Brinkmann vorgetragenen jiddischen Lied über den Untergang der Titanic wurde so manches Auge feucht. Gräßer, wie gewohnt virtuos mit seiner Geige und Döll in gleicher Weise mit ihrem Kontrabass und den Flöten, bescherten dem Publikum in Dachsenhausen ein mit viel Applaus bedachtes Wiedersehen, in das sich Brinkmann als Sänger und mit seinem Akkordeon glänzend einfügte. Allen drei Musikern merkte man die Freude am Spiel an, und sie wurden nach einer guten Stunde mit tosendem Applaus verabschiedet.

Insgesamt wurden an den drei Stationen der kleinen Benefiztour 7000 Euro an Spenden gesammelt, von denen 2500 Euro aus Dachsenhausen stammen. Das Geld wird durch eine Selbsthilfegruppe direkt in Insul ohne jeglichen Verwaltungsaufwand verteilt. (gl)

Wie die Kirchengemeinden im Dekanat Nassauer Land die Menschen in der Krisenregion an der Ahr noch unterstützen, lesen Sie hier.


Zum Foto:

Benefizkonzert in der evangelischen Kirche Dachsenhausen (von links): Johannes Gräßer, Georg Brinkmann und Sabine Döll glänzten mit ihrer Musik für die Flutopfer im Ahr-Dorf Insul. Foto: Luhofer

Tolle Pferde geritten und neue Freunde kennen gelernt

Dekanatsjugend des Nassauer Landes bot Reiterfreizeit für Kinder und Jugendliche

Reitpferd2019 co becrima  RHEIN-LAHN. (16. Juli 2020) 15 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 15 Jahren erlebten eine bewegende Reiterfreizeit in der Eifel, zu der das Evangelische Dekanat Nassauer Land mit Dekanatsjugendreferent Torsten Knüppel in die Eifel eingeladen hatte. Auch wenn aufgrund der Hygienevorschriften diese Freizeit für das dreiköpfige Begleitteam und die jungen Teilnehmenden eine besondere Herausforderung darstellte, bot der Aufenthalt doch jede Menge Spaß.

Auf dem Reiterhof Karduck in Mimbach erwartete die Kids ein tolles Reitprogramm: morgens war Reiten in der Halle angesagt, nachmittags dann ein Ausritt ins Gelände. Dabei wurden sie nach ihrem Kenntnisstand und Können in Gruppen aufgeteilt. „Toll, dass ich hier reiten gelernt habe“, meinte eine Zwölfjährige in der Schluss-Auswertung, „Schöne Reiterferien mit tollen Pferden“, war eine andere Rückmeldung.  Auch das von den Mitarbeitenden gestaltete Freizeitprogramm hat den Kids gefallen. „Ich habe neue Freunde gefunden und die Gemeinschaft war toll“, hieß es da. Lob gab es auch für die gute Verpflegung. Aufgrund der positiven Rückmeldungen und wie vielfach gewünscht, soll das Angebot im kommenden Jahr wieder gebucht werden.